ARD-Reporterin Susanne Klehn "Der Krebs war das Beste, was mir passiert ist"
Im Alter von 27 Jahren wurde bei Susanne Klehn Krebs festgestellt. Wie sie gelernt hat mit dieser Diagnose zu leben und warum sie sogar dankbar für die Krankheit ist, hat die TV-Reporterin jetzt verraten.
Vor zehn Jahren entdeckte der damalige Freund von Susanne Klehn ein Muttermal auf ihrem Rücken, das "komisch" aussah. Als die Reporterin daraufhin zum Arzt ging, wurde ihr schwarzer Hautkrebs diagnostiziert.
"Jetzt muss ich sterben"
"Der erste Gedanke war: Jetzt muss ich sterben", erklärt die 37-Jährige jetzt im Interview mit "Bunte". "Dieses naturgegebene Recht auf eine Zukunft, die man mit 27 Jahren hat, die naive Idee, mein ganzes Leben liegt noch vor mir, war mit einem Schlag weg", schildert sie ihre damaligen Empfindungen. Sie habe dann nur noch dafür gebetet, zu überleben.
Die behandelnde Ärztin konnte ihr zunächst nicht garantieren, dass Susanne Klehn die Erkrankung überstehen würde. "Schnell war klar, dass ich eine zehnjährige Überlebenschance habe, und das zu 67 Prozent. Ich konnte nur eines denken: Zu 33 Prozent bist du bald tot."
Dankbar für Krebserkrankung
Sauer auf das Leben ist die Leipzigern nicht, im Gegenteil: "Der Krebs hat mir ein neues Leben geschenkt, dafür bin ich dankbar." Und das obwohl sie natürlich durch eine schwere Zeit ging: "Ich hatte schlimme Depressionen, kaum Haare, war abgemagert, fühlte mich einfach nur hässlich", verrät sie. Und trotzdem meint die Journalistin: "Der Krebs war das Beste, was mir passiert ist. Könnte ich heute die Zeit zurückdrehen, ich würde nicht auf ihn verzichten wollen. Er hat mich zu mir selbst geführt und ich kann die Frau, die ich heute bin, sehr gut leiden."
Der Körper von Susanne Klehn ist mit 13 Narben übersät. Jede einzelne Narbe sei für die ARD-Reporterin ein gezeichnetes Leben auf ihrer Haut. Kurz nach der ersten Operation dachte sie, sie würde nie wieder ein rückenfreies Kleid tragen wollen. Heute sieht es anderes aus: "Wenn das Scheinwerferlicht drauf fällt und sie noch mehr zu sehen ist, ist mir das egal", sagt sie. "Sie ist ein wichtiger Teil von mir."
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