Betrugsprozess Uni-Bestechungsskandal: Felicity Huffman räumt Schuld ein
Los Angeles/Boston (dpa) - Mit reumütigen Worten hat die in einem Hochschul-Bestechungsskandal angeklagte US-Schauspielerin Felicity Huffman (56, "Desperate Housewives") ihre Schuld eingeräumt.
Mit "tiefem Bedauern und Scham" für ihr Handeln würde sie die volle Verantwortung für ihre Taten übernehmen, teilte Huffman am Montag mit. Die Schauspielerin sei unter 14 Angeklagten, die in dem Betrugsprozess auf "schuldig" plädieren werden, gab die US-Staatsanwaltschaft am Montag bekannt.
Huffman, die aus ihrer Ehe mit dem Schauspieler William H. Macy zwei Töchter hat, war Mitte März in Los Angeles verhaftet worden und Anfang April in Boston vor Gericht erschienen. Ihr drohen mehrere Jahre Haft und eine Geldstrafe. Im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis kommen die Angeklagten um einen Prozess herum. Noch ist nicht bekannt, wann das Gericht die Strafen verhängen wird.
Um ihre Kinder in Yale, Stanford oder Georgetown zu platzieren, sollen Dutzende Prominente und andere wohlhabende Eltern Mitarbeiter an Colleges und Universitäten in den USA bestochen haben. Ein Geschäftsmann fädelte die Bestechungen ein. Den Eltern soll er die Machenschaften als "Seitentür" zur Aufnahme ihrer Kinder in die Hochschulen dargestellt haben. Dabei flossen Millionenbeträge, mit denen unter anderem Sporttrainer und andere Mitarbeiter an den Hochschulen geschmiert wurden.
Huffman soll laut Anklage 15.000 Dollar (13 300 Euro) als Spende getarntes Schmiergeld gezahlt haben, um zu erreichen, dass Antworten ihrer ältesten Tochter beim landesweiten Einstufungstest SAT nachträglich aufgebessert werden. Ihre Tochter habe "absolut" nichts von dem Vorgehen gewusst, sagte Huffman am Montag.
Sie entschuldigte sich bei ihrer Familie, Freunden und Kollegen. "Ich möchte mich vor allem bei den Studenten entschuldigen, die jeden Tag hart für die Aufnahme ins College arbeiten. Und bei ihren Eltern, die große Opfer bringen, ihre Kinder auf ehrliche Weise zu unterstützen", erklärte Huffman.
Unter den Angeklagten sind auch die Schauspielerin Lori Loughlin (54) aus der Sitcom "Full House" und ihr Mann, der Modedesigner Mossimo Giannulli. Sie sollen 500.000 Dollar locker gemacht haben, um ihre beiden Töchter fälschlicherweise als Ruderinnen auszugeben und sie über das Sportteam an der USC in Kalifornien unterzubringen. Das Paar hat sich noch nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Falls sie und Mitangeklagte auf "nicht schuldig" plädieren, wird es in diesen Fällen zu einem Prozess kommen.