Judy Winter über Ehrlichkeit, Treue und ihre letzte Ruhestätte "Will anonym unter einem Baum begraben werden"
Judy Winter ist auch mit 72 Jahren nicht müßig: Zurzeit dreht sie einen Film auf Mallorca. Dennoch denkt die Schauspielerin bereits über ihre letzte Ruhestätte nach.
Sie will gerne in der Natur begraben werden. "Anonym unter einem Baum. Ich möchte niemandem die Bürde der Grabpflege auferlegen", sagte sie der "Bild"-Zeitung. "Und ich finde die Idee schön, meinen Mantel sozusagen an einem Baum abzugeben. Ich finde es einfach wunderschön, in der Natur zu sein." Sie wolle sich demnächst einen Baum in Berlin oder Umgebung aussuchen.
"Ohne Arbeit wird man früher gebrechlich"
Winter, die schon als Marlene Dietrich und Hildegard Knef auf der Theaterbühne stand, will nach eigenen Worten bis an ihr Lebensende arbeiten. "Es wäre furchtbar, wenn ich es nicht mehr könnte. Ich denke, ohne Arbeit wird man früher faul und dann auch früher gebrechlich. Zurzeit dreht sie mit Andrea Sawatzki (53), Uwe Ochsenknecht (60) und Axel Milberg (59) die ZDF-Komödie "Von Erholung war nie die Rede".
"War immer bis zur Blödheit treu"
Judy Winter war dreimal verheiratet. Nach ihrer Ehe mit dem renommierten Regisseur Peter Zadek war sie mit Schauspieler Joachim Reglien und dem Musiker Rolf Kühn liiert. Rückblickend sagt sie über ihr Liebesleben: "Ich war immer in festen Händen, abgesehen von den letzten 20 Jahren. Davor war ich immer bis zur Blödheit treu."
"Er schwor bei seinem Leben, dass er treu ist"
Zumindest von einem ihrer Männer sei sie jedoch betrogen worden, offenbart Winter. "Ich hatte einen Mann, der sehr viel links und rechts geguckt hat. Der hat das sehr geschickt gemacht, sodass ich davon nichts wusste. Er schwor bei seinem Leben, dass er treu ist, was eben nicht stimmte."
"So habe ich sie irgendwie zur Lüge gezwungen"
Erschüttert von der Männerwelt sei sie deshalb aber trotzdem nicht. "Es wird sicherlich auch meine Schuld gewesen sein. Ich bin mir sicher, dass ich Fehler gemacht habe, indem ich immer so wahnsinnig und blöd und ehrlich bin. So habe ich meine Partner irgendwie auch zur Lüge gezwungen."
Seit 20 Jahren ist Judy Winter Single. Sie hat auch keine große Hoffnung, dass sich das noch ändern könnte: "Man wird im Alter ja nicht bescheiden. Und bis man dann den richtigen Partner findet... Ich glaube, der muss für mich erst gebacken werden."
Durchbruch an der Seite von Horst Tappert
Winter war im Lauf ihrer Karriere als Theaterschauspielerin, Filmschauspielerin und Synchronsprecherin erfolgreich. 1971 hatte sie ihren Durchbruch an der Seite von Horst Tappert in der Simmel-Verfilmung "Und Jimmy ging zum Regenbogen". Seitdem war sie in zahlreichen Serien und Filmen zu sehen, darunter der "Tatort"-Klassiker "Reifezeugnis" und die Edgar-Wallace-Parodie "Neues vom WiXXer". Als Synchronsprecherin lieh sie berühmten Hollywood-Kolleginnen wie Bette Midler, Audrey Hepburn oder Shirley MacLaine ihre Stimme.