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Pola Kinski wirft bei "Beckmann" ihrer Mutter Versagen vor


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Pola Kinski wirft ihrer Mutter im TV Versagen vor

dpa/SKO

Aktualisiert am 18.01.2013Lesedauer: 2 Min.
Pola Kinski in der ARD-Talkshow "Beckmann"Vergrößern des Bildes
Pola Kinski in der ARD-Talkshow "Beckmann" (Quelle: dpa-bilder)

Nach der Veröffentlichung ihres Buches, in dem sie ihrem berühmten Vater Klaus Kinski jahrelangen sexuellen Missbrauch vorwirft, hat sich Pola Kinski (60) nun erstmals vor Fernsehkameras getraut. In der ARD-Sendung "Beckmann" bezeichnete sie ihren Vater als "wütenden, tobenden Berserker". Ihrer Mutter Gislinde Kühlbeck warf sie Versagen vor: "Ihre Haltung verhöhnt mich", sagte sie über die heute 81-Jährige. "Das heißt nämlich auch wieder: 'Du bist schuld, du hast nicht gesprochen (...)'."

In einem "Bunte"-Interview hatte Polas Mutter kurz zuvor gesagt, dass sie von dem Missbrauch ihrer Tochter durch den 1991 verstorbenen Schauspieler nichts gewusst habe. Pola berichtet in ihrem jüngst veröffentlichten Buch "Kindermund" dagegen, dass ihre Mutter keineswegs überrascht reagiert habe, als sie im Alter von 19 Jahren von dem Missbrauch erzählt habe. Ihr Vater habe sie ab ihrem fünften Lebensjahr missbraucht. 14 Jahre soll das Martyrium angedauert haben, bis sie 19 war.

"Glorienschein wurde immer größer"

Bei "Beckmann" sagte Pola Kinski, dass sie wegen der Verklärung ihres Vaters gerade jetzt über die so lange vergangene Zeit spreche: "Sein Glorienschein wurde immer größer. Jedes Jahr noch ein Buch, noch ein Bildband, noch ein Gedichtband - nach seinem Tod mutierte er langsam zum zarten, hochsensiblen Künstler. Und dann hat es mir gereicht."

Irgendwann habe sie es einfach nicht mehr ausgehalten, erzählte die Schauspielerin, die eine Halbschwester von Nastassja und Nikolai Kinski ist. Beide sind ebenfalls Schauspieler. Von ihnen erhielt Pola Kinski zuletzt Unterstützung. Nikolai schrieb, er habe nun endlich und viel zu spät vom Schicksal der Halbschwester erfahren. Nun schäme er sich für seinen Vater.

"Habe viel geweint"

Nastassja deutete ebenfalls schlechte Erinnerungen an: Der Vater habe sie nicht vergewaltigt, sie aber oft "ganz eng an sich gedrückt, sodass ich dachte, ich könnte nicht herauskommen". An Pola gerichtet sagte sie der "Bild"-Zeitung: "Ich habe ihre Worte gelesen. Und ich habe viel geweint."

Pola Kinskis Offenbarungen könnten auch das Schweigen anderer Opfer brechen. Doch bei "Beckmann" gab sie zu bedenken: "Mein Schicksal ist kein Einzelschicksal. Und es findet nur soviel Beachtung, weil es ein Prominenter war." Auch wenn sie jetzt offen spricht - Pola Kinski fühlt sich nicht erleichtert: "Ich sage immer, ich habe lebenslänglich."

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