Stars Bruce Darnell kämpft schon sein ganzes Leben mit Depressionen
Er ist bei seinem Job als "Supertalent"-Juror lustig, immer gut gelaunt und oftmals zu Tränen gerührt. Kaum einer weiß, dass Bruce Darnell seit seiner Kindheit an Depressionen litt und diese erst vor wenigen Jahren überwand. Im Interview mit "stern.de" beschreibt der 53-Jährige nun erstmals öffentlich, wie dramatisch sein bisheriges Leben verlief, und dass er nur durch viel Glück einen Selbstmordversuch überlebte.
"Eigentlich kämpfe ich schon mein ganzes Leben lang mit Depressionen. Nur wusste ich das lange Zeit nicht und wollte es auch nicht zugeben", erzählt Darnell in dem Interview. Gründe sieht er in seiner schweren Kindheit. Er sei einfach nie in Liebe und Geborgenheit aufgewachsen, sei nie happy gewesen. Seine eigene Familie habe ihm gesagt, dass er wertlos sei und dass niemals etwas aus ihm werden würde. "Die Depression war ein großes Tabu, ich hatte Angst, dass andere das merken und mich dann verurteilen und auslachen. Selbst auf dem Laufsteg oder bei der Choreografie war ich nicht glücklich", schildert der Juror sein Leben weiter.
Darnell überlebt einen Selbstmordversuch
Schließlich wurde Darnells Schwermut immer heftiger, er dachte an Selbstmord: "Und plötzlich kam der Tag, da wusste ich: Heute ist es soweit. Mit meinem Cabrio raste ich mit Tempo 200 in eine Baustelle. Das Auto hatte einen Totalschaden, ich bloß eine Kopfwunde." Es war ein Wunder, dass der TV-Juror diesen Crash überlebte. Danach dachte er nur daran, den nächsten Flieger zu bekommen, um an einer Modenschau teilnehmen zu können.
Mit einer Therapie schafft er den Weg aus der Krankheit
Doch der Suizidversuch brachte den Wendepunkt: Eine Woche später sei ihm klar gewesen, dass er sich selbst die Wahrheit sagen und die Depression akzeptieren müsse. Darnell begann eine Psychotherapie, die fast ein Jahr lang dauerte. In dieser Zeit habe er viel geredet und viel geweint. Heute hat der Choreograf vieles verarbeitet, ist "stabil und selbstbewusst": "Es geht mir sehr gut. Mir ist klar geworden, dass ich nicht wertlos bin und dass ich mich nicht für meine Krankheit schämen muss."
Darnell macht anderen Betroffenen Mut
Jetzt macht der 53-Jährige anderen Betroffenen Mut: "In Deutschland denken viele bei Psychotherapie an ein langes schwarzes Sofa in Leder, auf dem man liegt. Und manche glauben: Ich bin gestört, ich bin krank, mir ist nicht zu helfen. Das ist totaler Schwachsinn. Ich kann nur raten: Seid mutig und sucht Euch Hilfe."
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