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Virginia Giuffre: Plötzlicher Tod von Epstein-Opfer erschüttert Fans


"Jetzt leidest du nicht mehr"
Plötzlicher Tod von Virginia Giuffre erschüttert Fans

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 26.04.2025 - 14:20 UhrLesedauer: 4 Min.
Virginia Giuffre: Sie war eines der Missbrauchsopfer von Jeffrey Epstein.Vergrößern des Bildes
Virginia Giuffre: Sie war eines der Missbrauchsopfer von Jeffrey Epstein. (Quelle: IMAGO / Ritzau Scanpix)
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Sie klagte gegen Jeffrey Epstein, machte Missbrauchsvorwürfe gegen Prinz Andrew öffentlich. Die verstorbene Virginia Giuffre war Aktivistin und für viele ein Vorbild.

Die US-Amerikanerin und Wahlaustralierin Virginia Giuffre gehörte zu den bekanntesten Opfern im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein. Immer wieder ging sie an die Öffentlichkeit, um Mittäter zu Fall zu bringen, gründete mit "Speak Out, Act, Reclaim" eine Non-Profit-Organisation für die Beendigung von Sexhandel. Nach zuletzt aufwühlenden Posts machte ihre Familie jetzt öffentlich, dass sich Virginia Giuffre mit 41 Jahren auf ihrer Farm im Westen Australiens das Leben genommen hat. Viele Follower trauern im Netz um eine wichtige Stimme im Kampf gegen Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt.

Ende März teilte Virginia Giuffre auf Instagram ein Foto von sich aus einer Klinik. Dazu schrieb sie, dass sie einen Autounfall gehabt habe. Und: "Ich habe ein Nierenversagen erlitten, sie geben mir noch vier Tage zu leben und haben mich in eine Spezialklinik für Urologie verlegt." Sie betonte, dass sie bereit sei zu gehen, aber erst ihre Kinder noch ein letztes Mal sehen wolle.

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"Sie ist in einer wirklich schlechten Verfassung", sagte Virginia Giuffres Vater Sky Roberts der britischen "Daily Mail" und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass sie durchhalten kann." Gemeinsam mit ihrem Mann, von dem sie sich kürzlich nach 22 Jahren Ehe trennte, hat Giuffre drei Kinder. Vor dem Post über den Unfall hatte sie auf Instagram geschrieben, dass sie ihre Kinder sehr vermisse: "Verletzt mich, missbraucht mich, aber nehmt mir nicht meine Babys. Mein Herz ist gebrochen und mit jedem Tag, der vergeht, wird meine Traurigkeit nur noch größer." Sie schien zuletzt keinen Kontakt zu ihrem Nachwuchs gehabt zu haben.

"Jetzt leidest du nicht mehr"

Unter diesen beiden letzten Beiträgen von Virginia Giuffre trauern nun die Follower. "Unser starker Engel. Ruhe in Frieden", schreibt jemand. Eine andere Person kommentiert: "Ruhe in Frieden, Schwester. Ich hoffe, du findest jetzt Gerechtigkeit." Diese Nutzerin schreibt: "Das ist so furchtbar. Mit Missbrauch ist nicht zu spaßen. Niemand kann es wirklich verstehen, bevor man es nicht selbst erlebt hat. Es bleibt für immer bei dir. Jetzt leidest du nicht mehr."

"Sie hat ihr Leben durch Selbstmord verloren, nachdem sie ein Leben lang Opfer von sexuellem Missbrauch und Sexhandel war", erklärte Giuffres Familie zu ihrem Tod. Ihre Anwältin Karrie Louden betonte, es sei eine Ehre gewesen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich so sehr für die Opfer von sexuellem Missbrauch eingesetzt habe.

Virginia Giuffre sorgte im Juli 2019 gemeinsam mit anderen Opfern dafür, dass der bereits vorbestrafte US-Multimillionär Jeffery Epstein festgenommen werden konnte. Ihm wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und einen Sexhandelsring betrieben zu haben. Ein Missbrauchsprozess ungeahnter Dimensionen stand an. Gut einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein tot in seiner Gefängniszelle gefunden, wo er sich das Leben genommen hatte.

"Ich wusste, ich musste ihn glücklich machen"

Später im selben Jahr machte Virginia Giuffre öffentlich, als 17-Jährige mehrmals zum Sex mit Prinz Andrew, einem Bruder von König Charles III., gezwungen worden zu sein. "Er weiß, was passiert ist, ich weiß, was passiert ist. Und nur einer von uns beiden erzählt die Wahrheit", sagte sie der BBC im November 2019. Sie habe sich vor ihm geekelt, "aber ich wusste, ich musste ihn glücklich machen". Das hätten Jeffrey Epstein und dessen Freundin Ghislaine Maxwell von ihr erwartet. Später sei sie gedrängt worden, mit Andrew zu schlafen. "Es dauerte nicht sehr lange, die ganze Prozedur. Es war ekelhaft", erinnerte sich Giuffre. "Ich war gerade von einem Mitglied der Royal Family missbraucht worden."

Prinz Andrew wies sie Vorwürfe von sich, sagte, er könne sich nicht an Giuffre, die damals noch Roberts mit Nachnamen hieß, erinnern. Wie ein Foto von ihm, Giuffre und Epstein-Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell zustande kam, konnte er sich nicht erklären. Andrew war mit Epstein befreundet, hat häufiger bei ihm übernachtet. Maxwell hat Epstein jahrelang dabei geholfen, Mädchen und junge Frauen in seine Abhängigkeit zu bringen, sie sexuell zu missbrauchen und anderen Männern zuzuführen.

Giuffre erhob auch Vorwürfe gegen Maxwell. "Sie ist diejenige, die mich regelmäßig missbraucht hat. Sie hat mich rekrutiert, mir gesagt, was ich tun soll, mich zur Sexsklavin ausgebildet, mich körperlich missbraucht, mich geistig missbraucht", sagte sie. Im Dezember 2021 wurde Maxwell in New York wegen Sexualverbrechen an Minderjährigen schuldig gesprochen und im Juni 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess war Giuffre aber keine Zeugin.

"Hoffe, dass der heutige Tag nicht das Ende ist"

Doch nachdem Maxwell schuldig gesprochen worden war, äußerte sich Giuffre auf X, das damals noch Twitter hieß. "Meine Seele hat sich jahrelang nach Gerechtigkeit gesehnt, und heute haben die Geschworenen mir genau das gegeben. Ich werde mich immer an diesen Tag erinnern. Nachdem ich die Schrecken von Maxwells Missbrauch miterlebt habe, geht mein Herz an die vielen anderen Mädchen und jungen Frauen, die unter ihren Händen gelitten haben und deren Leben sie zerstört hat", schrieb sie da. Und fügte an: "Ich hoffe, dass der heutige Tag nicht das Ende ist, sondern ein weiterer Schritt, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Maxwell hat nicht allein gehandelt. Andere müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ich bin zuversichtlich, dass sie das tun werden." Giuffre kämpfte weiter für Gerechtigkeit, nutzte ihre Reichweite, um weitere Überlebende des sexuellen Missbrauchs zu unterstützen, und sorgte dafür, dass ihre Stimmen gehört wurden.

Zum Prozess gegen Andrew kam es letztlich aber nicht. Er und Giuffre einigten sich im Februar 2022 außergerichtlich. Er soll ihr mehrere Millionen britische Pfund gezahlt haben. Doch Queen Elizabeth II. entzog ihrem Sohn alle militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften. Nur noch selten tritt er inzwischen öffentlich auf. Der gemeinsame Gottesdienstbesuch mit der Familie am diesjährigen Ostersonntag war eine Seltenheit.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • instagram.com: Profil von

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