Melania Trump vor Amtseinführung: Looks verraten bittere Wahrheit

"Das ist etwas, das ich nie erwartet hätte"

Was Melanias Kleider über Trumps Ehefrau verraten

Millionen Menschen verfolgen die Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten weltweit. Was wird Melania Trump zu diesem Anlass anziehen? Es ist kompliziert.

Es war bereits 2017 ein Thema, und die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Als Melania Trump das erste Mal als First Lady bei der Amtseinführung ihres Mannes in Erscheinung trat, blickte die Modewelt gebannt auf ihren Look. Denn zuvor hatte es Proteste gegeben – eine Art Revolte der mächtigsten Modemacher der Welt war entflammt.

An der Spitze der Bewegung: "Vogue"-Chefin Anna Wintour. Sie erklärte damals öffentlich, Melania Trump nicht wie alle anderen First Ladys in der Geschichte der USA auf ihrem renommierten Titelblatt abzudrucken. Hinter dieser Ansage versammelten sich weitere, einflussreiche Designer wie Marc Jacobs, Jason Wu, Zac Posen und Tom Ford. Sie alle hatten in der Vergangenheit für First Ladys gearbeitet, sagten aber vor der Amtseinführung 2017, sie würden Melania Trump nicht einkleiden.

Als dann Stefano Gabbana aus der Reihe tanzte und sich bei Instagram für Melania Trump starkmachte, hagelte es Kritik an dem Mitgründer von Dolce & Gabbana und Aufrufe, die Marke zu boykottieren.

Von Ralph Lauren bis Dior

Schließlich kam die Ehefrau von Donald Trump dann doch elegant gekleidet. Bei der Zeremonie in Washington D.C. trug sie 2017 zunächst eine Garderobe von Ralph Lauren. Über das Zustandekommen der Zusammenarbeit schweigen alle Parteien. Bis heute halten sich Gerüchte, der Modelabel-Chef selbst habe mit dem Look Melanias nichts zu tun gehabt.

Das festliche Abendkleid, das die First Ladys traditionell bei der Gala, dem sogenannten Liberty Ball, tragen, entstand hingegen aus einer anderen Zusammenarbeit. Der in Frankreich geborene Designer Herve Pierre, heute der Haus- und Hof-Einkleider der Trumps, übernahm die Verantwortung und entwarf ein schulterfreies, weißes Kreppkleid. Heute ist es im Museum für amerikanische Geschichte in Wahsington D.C. zu sehen.

Acht Jahre später stellen sich die gleichen Fragen wie damals: Wer wird Melania Trump einkleiden? Das renommierte Modemagazin "Women's Wear Daily" hat diesem Thema eine ausführliche Recherche gewidmet. Nach Trumps zweitem Wahlsieg hat das Medium 16 prominente Designer angefragt, ob sie die neue First Lady einkleiden würden. Laut dem Bericht wollte sich kein einziger von ihnen festlegen.

Was Jill Biden mit Melanias Kleiderkrise zu tun hat

Auch Ralph Lauren hat sich zu einer Zusammenarbeit mit Melania Trump nicht geäußert. Eine Wiederholung vom Januar 2017 sei in den Augen der erfahrenen Autoren demnach äußerst unwahrscheinlich. Schließlich sei Lauren in den vergangenen Jahren so etwas wie der Stammdesigner der Familie Biden geworden. So habe Joe Bidens Enkeltochter Naomi im Jahr 2022 im Weißen Haus bei ihrer Hochzeit ein Lauren-Kleid getragen und auch Jill Biden wurde bei zahlreichen Auftritten von dem US-amerikanischen Modedesigner eingekleidet.

Springt am Ende wieder ihr Stylist, Herve Pierre, ein? Unklar. Pierre berichtete "Women's Wear Daily" aber jüngst, vor welche Probleme er immer wieder gestellt werde. So sei er an der Eingangstür der Boutique eines amerikanischen Designers in New York City abgewiesen worden. Er sagte: "Ich verstehe, dass man Frau Trump kritisieren kann, aber jemandem, der zum Einkaufen kommt – zum vollen Preis – zu sagen: 'Sie sind hier nicht willkommen', das ist etwas, das ich nie erwartet hätte."

95 Prozent kommt von der Stange

Branchenkenner schätzen, dass 95 Prozent dessen, was Herve Pierre für die Trumps einkauft, "von der Stange" ist. Dies wäre eine erstaunlich hohe Zahl, schließlich bevorzugen einflussreiche prominente Figuren maßgeschneiderte Designs. "Ich mache das eigentlich nicht", rechtfertigt sich Pierre in dem Interview und fügt an: "Es passiert aus dem einfachen Grund, dass die Modeindustrie nicht sehr einladend ist."

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Die Probleme von 2017 scheinen sich zu wiederholen, auch acht Jahre später wirkt es, als empfange die Modeindustrie Melania Trump nicht gerade mit offenen Armen. "Das ist kein Geheimnis", sagt Pierre dazu. "Einige sind sehr aufgeschlossen und könnten etwas Besonderes machen. Aber viele Leute sind es nicht." Umso spannender bleibt die Frage, wer am Ende "aufgeschlossen" genug ist, um die neue First Lady bei ihrem vorerst größten Auftritt in Schale zu werfen.