"Massiv unter Druck gesetzt" Vorwürfe gegen Jérôme Boateng: Neue Wendung
Martina Boateng schrieb in einer Mail, dass ihr Sohn Jérôme Boateng Frauen "psychisch und physisch" misshandelt haben soll. Nun hat sie ihre Darstellung widerrufen.
"Seit Jahren misshandelt mein Sohn Frauen psychisch und physisch, jetzt hat sich Kasia Lenhardt das Leben genommen und er will immer noch nicht die Konsequenzen für sein Verhalten tragen." Es sind Worte, die aufhorchen lassen, Worte, die Martina Boateng am 25. März 2021 an eine Berliner Anwältin schrieb. Das berichtete am Freitag der "Spiegel".
Geschrieben wurden diese Zeilen rund sechs Wochen nach dem Tod von Kasia Lenhardt. Die ehemalige GNTM-Kandidatin und Ex-Freundin von Jérôme Boateng starb am 9. Februar 2021 im Alter von 25 Jahren. Am selben Tag feierte ihr Sohn seinen sechsten Geburtstag. Kurz vorher hatte die Trennung zwischen dem Model und dem Sportler für eine öffentliche Schlammschlacht gesorgt.
Mittlerweile sind drei Jahre vergangen. Noch immer suchen Freunde und Fans nach Antworten. Um ihren Tod ranken sich bis heute viele Spekulationen. Fest steht jedoch: Kasia Lenhardt wurde leblos in Jérôme Boatengs Wohnung aufgefunden. Die Obduktion sah keine Hinweise für ein Fremdverschulden. t-online sprach damals mit erfahrenen Kriminologen wie Dr. Martin Thüne und Prof. Dr. Christian Pfeiffer. Alle äußerten bei den Hinweisen einen eindeutigen Verdacht: Kasia Lenhardt hatte sich das Leben genommen.
"Weil ich massiv unter Druck gesetzt wurde"
Sechs Wochen später verfasste Martina Boateng die Mail, die am Freitag an die Öffentlichkeit gelang. Nun äußerte sich die 61-Jährige in der "Bild"-Zeitung zu den Zeilen: "In der Berichterstattung von heute werde ich mit einer E-Mail zitiert, in der ich behauptet habe, mein Sohn Jérôme hätte seit Jahren Frauen misshandelt. Diese Aussage war unwahr."
"Ich habe sie damals im Rahmen der familiengerichtlichen Auseinandersetzung aufgestellt, weil ich massiv unter Druck gesetzt wurde, dass die Kinder ins Heim kämen, wenn ich die Vorwürfe nicht bestätige", erklärte sie dem Blatt.
Gemeint sind die Zwillingsmädchen von Boateng. Seit 2015 streitet sich der Fußballer mit Sherin S., der Mutter seiner beiden Töchter, um das Sorgerecht. Die Mail von Martina Boateng war laut des "Spiegel"-Berichts Gegenstand im Sorgerechtsverfahren.
Weiter sagte sie: "Es tut mir sehr leid, dass ich aus Angst um meine Enkel diesem Druck damals nachgegeben habe. Ich widerrufe meine Darstellung. Ich habe aus eigener Anschauung nie einen Anhalt dafür gehabt, dass mein Sohn je gegen eine Frau gewalttätig geworden ist."
Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.
- spiegel.de: "'Ich werde niemals gegen dich vorgehen!!!'" (kostenpflichtig)
- bild.de: "Ich wurde unter Druck gesetzt, um gegen Jérôme auszusagen" (kostenpflichtig)