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Kevin Spacey freigesprochen: Hat seine Karriere jetzt wieder eine Chance?


Nach Freispruch in London
Wie steht es jetzt um Kevin Spaceys Karriere?

Von t-online, spot on news, dpa, rix

Aktualisiert am 27.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Kevin Spacey: Der Schauspieler wurde freigesprochen.Vergrößern des Bildes
Kevin Spacey: Der Schauspieler wurde freigesprochen. (Quelle: IMAGO/Martyn Wheatley)
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Überraschender Freispruch in London: Kevin Spaceys Karriere lag wegen der sexuellen Vorwürfe jahrelang auf Eis. Wird er sie jetzt noch einmal wiederbeleben können?

Kevin Spacey ist in einem Londoner Strafprozess wegen angeblich sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Der Schauspieler, der am Mittwoch 64 Jahre alt wurde, zeigte sich nach der Urteilsverkündung sichtlich gerührt. Mit einem Taschentuch wischte er sich übers Gesicht. Doch wie geht es für den einstigen Hollywoodstar nun weiter?

Netflix und Co. beendeten die Zusammenarbeit

Die Karriere des bis dahin erfolgreichen Schauspielers wurde durch die im Zuge der #MeToo-Debatte aufgebrachten Vorwürfe abrupt unterbrochen. Netflix beendete die Zusammenarbeit zu "House of Cards" und verklagte Spacey auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set über ihn aufgekommen waren.

31 Millionen Dollar hatte der Serienstar an die Produktionsfirma zahlen müssen. Als Grund hieß es, Spacey habe gegen die Richtlinien bezüglich sexueller Belästigung des Unternehmens MRC verstoßen und somit Vertragsbruch begangen.

Das Theater Old Vic distanzierte sich ebenfalls. Szenen mit Spacey in dem Thriller "Alles Geld der Welt" wurden nachträglich entfernt. Noch vor Prozessbeginn in London hatte Spacey die Hoffnung geäußert, im Falle eines Freispruchs wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können.

Er zählte zu den gefragtesten Schauspielern der Welt

Spacey gehörte viele Jahre zu den größten Charakterdarstellern in Hollywood. Für "Die üblichen Verdächtigen" sahnte er 1996 den Oscar als "Bester Nebendarsteller" ab, 2000 bekam er den Goldjungen als "Bester Hauptdarsteller" für "American Beauty". Auch mit seiner Rolle in "House of Cards" feierte er Erfolge. Bis zu den Vorwürfen galt Spacey als Erfolgsgarant.

In Folge der Anschuldigungen bekundete der 64-Jährige zwar emsig seine Unschuld und die Bereitschaft, zu arbeiten. Auf ihn einlassen wollte sich jedoch vorerst niemand, erst recht nicht in der Traumfabrik. Mehrere Jahre trat Spacey folglich gar nicht in Erscheinung, drehte später nur im Ausland. Im Doku-Drama "Es gab einen in Hrvatskoj" des kroatischen Regisseurs Jakov Sedlar spielt er den ersten kroatischen Präsidenten, Franjo Tudjman. Der Streifen bekam aber kaum Aufmerksamkeit und miserable Kritiken.

Ebenfalls 2021 machten Bilder aus Italien die Runde, wo sich Spacey mit Schauspieler Robert Davi einen Drink und Snacks in einem Café genehmigte. Gemeinsam spielten sie im Streifen "Der Mann, der Gott malte" des italienischen Schauspielers und Regisseurs Franco Nero mit. Das Drama soll sich derzeit in der Postproduktion befinden.

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Im August 2021 dann ein kleiner Meilenstein für Spacey: Erstmals drehte er vor etwas über einem Jahr wieder auf US-amerikanischen Boden einen Film: "Peter Five Eight". Von einem Hollywoodcomeback konnte dennoch nicht die Rede sein – bei "Peter Five Eight" handelt es sich um eine kleine Produktion, Regie und Drehbuch stammen von Michael Zaiko Hall, der bislang vornehmlich für die visuellen Effekte bei Filmen wie "Cars 3" oder "Pacific Rim" verantwortlich zeichnete. Andere namhafte Stars sucht man bei dem Film vergebens. Im November ergatterte Kevin Spacey dann eine Sprechrolle im Independent-Thriller "Control" des britischen Regisseurs Gene Fallaize.

Darum ging es im Prozess in London

Nun wurde Kevin Spacey freigesprochen. In dem etwa vierwöchigen Prozess am Southwark Crown Court hatten vier Männer dem Hollywoodstar vorgeworfen, dass er ihnen in mehreren Fällen in den Schritt gegriffen haben soll. In einem Fall ging es um oralen Geschlechtsverkehr.

Die Anklage hatte den Oscarpreisträger als "sexuellen Bully" bezeichnet, der seine Macht ausgenutzt habe. Spacey stritt die Vorwürfe ab, beziehungsweise gab an, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Die zwölf Geschworenen befanden ihn am Mittwoch nach dreitägigen Beratungen in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.

Die Vorwürfe hatten sich auf den Zeitraum zwischen 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire bezogen. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweilig in der britischen Hauptstadt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen spot on news und dpa
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