Jane Birkin und ihr Privatleben Ihre Tochter starb vor zehn Jahren einen tragischen Tod
Jane Birkins Familie muss Abschied nehmen. Die Sängerin starb am Sonntag mit 76 Jahren – und damit zehn Jahre nach ihrer Tochter Kate.
Als Schauspielerin und Sängerin wurde sie weltberühmt, sorgte für Schlagzeilen und lieh sogar einer berühmten Handtasche ihren Namen. Und auch das Privatleben der am Sonntag verstorbenen Jane Birkin rückte über die Jahrzehnte immer wieder in den Vordergrund. Nicht zuletzt, weil sie vor ein paar Jahren ihre Tagebücher veröffentlichte, die die Jahre 1957 bis 1982 umfassen und unter anderem intime Einblicke in ihr Liebesleben geben.
"Mein Vater wollte vor Gericht gehen"
Zu Beginn ihrer Karriere in den Sechzigerjahren verliebte sich Jane Birkin in den 2011 verstorbenen John Barry. "Er war der größte Filmkomponist seiner Zeit, und er war schrecklich attraktiv. Er hat mich sehr schnell gefragt, ob ich ihn heiraten möchte. Mein Vater wollte vor Gericht gehen, um es mir zu verbieten, weil ich noch minderjährig war. [...] Drei Monate später war ich 18, und wir waren Mann und Frau", hielt sie damals in ihrem Tagebuch, das später unter dem Titel "Munkey Diaries" herausgegeben wurde, fest. Nach der Hochzeit 1964 kam ihre gemeinsame Tochter Kate Barry auf die Welt.
Drei Jahre später war die Ehe am Ende. Rückblickend sagte sie dazu: "Ich muss so langweilig gewesen sein und darauf gewartet haben, dass er nach Hause kam und fragte, wo er gewesen war, ob ich ihm ein Bad machen sollte."
"Ich finde ihn so schön"
Nach der Scheidung kam Birkin mit dem Schauspieler und Chansonnier Serge Gainsbourg zusammen. Die beiden hatten sich 1969 bei Dreharbeiten kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war Birkin bereits eine erfolgreiche Schauspielerin. Mitte der siebziger Jahren sorgten Birkin und Gainsbourg mit dem provokant-erotischen "Je t'aime ... moi non plus" für Furore. Manche Radiosender setzten den Titel eine Zeitlang auf den Index, unter ihnen auch die britische BBC.
Das Paar führte eine 13-jährige, stürmische Beziehung – persönlich wie musikalisch. Bei einer ihrer heftigen Streitigkeiten warf Birkin ihrem Partner eine Torte ins Gesicht und stürzte sich dann in die Seine.
In ihrem Tagebuch hielt sie über Gainsbourg, mit dem sie 1971 Tochter Charlotte bekam, fest: "Er war einfach der letzte Mensch, mit dem ich mir auf den ersten Blick vorstellen könnte, dass es funktionieren würde, aber jetzt kann ich mir keinen anderen mehr denken. Ich finde ihn so schön; ich fand ihn nie hässlich, eigentlich nur seltsam. Er ist so sanft und weich und dann so stark, und sinnlich und sexuell wunderbar – und doch habe ich das Gefühl, dass er so viel mehr ist als nur ein sexy Mann."
Birkin war es, die Gainsbourg, der zu viel Alkohol trank und gewalttätig wurde, 1980 verließ. Die Trennung verarbeitete sie in ihrem Tagebuch, schrieb dort unter anderem, dass "das Leben nie wieder so sein wird, wie es einmal war".
Ihre musikalische Bindung war am Ende stabiler als ihre Liebesbeziehung. Birkin interpretierte die Songs, die Gainsbourg geschrieben hatte. Und er komponierte weiter für sie, auch als sie längst mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert war. "Wir wurden zu den Freunden, die wir nie waren, als wir noch liiert waren", sagte sie einmal über Gainsbourg. Mit Doillon, zu dem die Beziehung am Ende aber ebenfalls scheitern sollte, bekam Birkin 1982 ihr drittes Kind – Lou.
Das wurde aus Birkins Töchtern
Birkins drei Töchter fanden alle den Weg in die Welt der Stars und Sternchen. Kate arbeitete hinter den Kulissen als Fotografin. 2013 wurde dann aber der plötzliche Tod der damals 46-Jährigen bekannt gegeben. Kate starb durch einen Sturz aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung.
Charlotte stand bereits im Jugendalter mit ihrem Vater vor der Kamera. Ein Höhepunkt ihrer Karriere: Für ihre Rolle in "Antichrist" erhielt sie bei den Filmfestspielen von Cannes die Auszeichnung für die beste Darstellerin. Heute ist Charlotte 51 Jahre alt und steht immer noch regelmäßig vor der Kamera. Die 40-jährige Lou arbeitet als Schauspielerin und Sängerin, wirkte unter anderem in den Filmen "Sisters", "Go Go Tales" oder "Demolition" mit.
Zum Zeitpunkt ihres Todes war Jane Birkin nach offiziellen Angaben Single. Vier Jahre vor ihrem Tod sagte sie in Bezug auf ihr Liebesleben: "Es ist eine große Erleichterung, nicht in einer Beziehung zu sein, um ehrlich zu sein. Liebe ist, wie drogenabhängig zu sein. Besser, die Finger davon lassen."
- imdb.de: Profil von Charlotte Gainsbourg
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- telegraph.co.uk: "Exclusive extract: Jane Birkin's diaries – from schoolgirl dreams to Serge Gainsbourg's 'puppet'" (englisch)
- Eigene Recherchen