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Wie Heide Simonis für ihren "Let's Dance"-Auftritt verhöhnt wurde


Sie zog die Reißleine
So wurde Heide Simonis für ihren "Let's Dance"-Auftritt verhöhnt

Von t-online, sow

12.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Heide Simonis mit Tänzer Hendrik Höfken: In der RTL-Show "Let's Dance" wirbelten sie 2006 gemeinsam übers Parkett.

Heide Simonis wird als prägende Politikerin in die Geschichte eingehen. Doch ihr Tod weckt auch Erinnerungen an weniger schmeichelhafte Kapitel.

"Dass ich nicht tanzen kann, weiß ich selbst", sagte Heide Simonis vier Jahre nach ihrem "Let's Dance"-Auftritt in einem Interview mit dem "Spiegel". Vier Jahre und trotzdem war ihr Auftritt in der RTL-Show immer noch ein Thema. Das lag weniger an ihren Tanzkünsten oder ihrer Vergangenheit als Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein – es hatte vielmehr etwas mit dem Getöse drumherum zu tun.

Denn die Politikerin auf dem Tanzparkett, das war vor allem für den Boulevard im Jahr 2006 ein gefundenes Fressen. Hohn und Spott ergoss sich über Heide Simonis. Die "Bild" verhöhnte sie als "Hoppel-Heide", brachte eine regelrechte Kampagne ins Rollen. Ob sie diese Berichterstattung getroffen habe, wurde Simonis im Jahr 2010 gefragt und sie antwortete: "Ja. Und das war auch die Absicht, die dahinter steckte."

Video | Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis ist tot
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Quelle: t-online

"Dieser kam infolge des medialen Drucks zu Stande"

Irgendwann wurde Simonis der Rummel zu viel, sie zog die Reißleine. Ein Kreislaufzusammenbruch habe sie dazu gezwungen, begründete sie ihren vorzeitigen "Let's Dance"-Ausstieg damals. "Dieser kam infolge körperlicher Belastung und vor allem des medialen Drucks zu Stande", schrieb die einstige SPD-Politikerin.

Dabei hatte sich die damals 62-Jährige zuvor noch kämpferisch gezeigt. "Noch drei Runden tanzen, dann ist das Thema erledigt", sagte sie vor der sechsten Ausgabe der RTL-Show – und wirbelte dann doch nicht übers Parkett. "Ich hätte gern weiter mitgetanzt", so Simonis in ihrer Begründung. Es klang fast trotzig damals. Denn die Politikerin hatte sich nur für den guten Zweck vor Millionen Zuschauern in die Show gewagt. Einnahmen wollte die dem Kinderhilfswerks Unicef in Deutschland spenden.

"Nur deshalb, um auf Unicef aufmerksam zu machen, habe ich an dieser Show teilgenommen", so Heide Simonis. Das Publikum hatte sie jedenfalls geliebt, immer wieder wählten die Zuschauer sie Runde für Runde weiter – trotz der schlechten Jurywertungen. Dass sie als Publikumsliebling auch mit anderen Fernsehshows in Verbindung gebracht wurde, überraschte da wenig. Doch eine Teilnahme am Dschungelcamp schloss Simonis kategorisch aus: "Die spinnen, da gibt es nun wirklich Grenzen."

Vielleicht auch wegen ihrer negativen Erfahrungen mit der Presse und der, wie sie es nannte, "geschmacklosen und frauenfeindlichen Kampagne" gegen sie. 17 Jahre später ist Heide Simonis tot. Nicht nur in der Politik, wo sie unter anderem die längste jemals amtierende Ministerpräsidentin Deutschlands war, sondern auch in der Gesellschaft wird vor allem ein Bild von Simonis bleiben: das der unbeugsamen, aufrechten Frau mit klaren Prinzipien.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: "'Plötzlich macht es 'Flupp', und alles ist weg'"
  • tagesspiegel.de: "Heide Simonis tanzt nicht mehr"
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