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Kevin Spacey wurde freigesprochen: So sehr hat seine Karriere gelitten


Urteil entlastet Schauspieler
Wie Missbrauchsvorwürfe Kevin Spaceys Karriere zerstörten

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 21.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Kevin Spacey: Der Hollywoodstar stand vor Gericht.Vergrößern des Bildes
Kevin Spacey: Der Hollywoodstar wurde in einem Missbrauchsprozess freigesprochen. (Quelle: Carl Court/Getty Images)
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Kevin Spacey kann aufatmen. In einem Missbrauchsprozess sprach die Jury den Schaupieler frei. Steht jetzt sein Comeback in Hollywood bevor?

Es ging um einen vermeintlichen Übergriff in den Achtzigerjahren. Schauspieler Anthony Rapp warf Kevin Spacey vor, ihn sexuell belästigt zu haben. Er erstattete Anzeige, der Fall ging vor Gericht. Nun hat die Jury ein Urteil über den 63-Jährigen gefällt: Er ist nicht schuldig. Der Hollywoodstar kann also aufatmen – zumindest vorerst.

Bei Spacey geht es nun um Rehabilitation, haben sein Ruf und seine Karriere doch enorm unter den Anschuldigungen gelitten. Nachdem 2017 die Vorwürfe aufgekommen waren, wurden trotz Unschuldsvermutung Konsequenzen gezogen. Seine Agentur trennte sich von ihm, ebenso wie seine Pressesprecherin. Darüber hinaus wurden weitere Kooperationen und Auftritte abgesagt.

Im November desselben Jahres hätte der "American Beauty"-Darsteller einen International Emmy Founders Award gewinnen sollen. "Die Akademie hat heute angekündigt, dass sie angesichts der jüngsten Vorkommnisse Kevin Spacey nicht mit dem International Emmys Founders Award ehrt", hieß es dann aber vonseiten leitender Mitglieder der International Academy of Television Arts & Sciences. Auch seine Hoffnungen auf einen Oscar waren mit den Anschuldigungen dahin.

Spacey verlor Rollen

Er wurde von einem der gefragtesten Hollywoodstars zum Geächteten. Das bekam er auch in Bezug auf seine Rollen zu spüren. Der Streamingdienst Netflix wollte ab sofort nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, er verlor die Hauptrolle in "House of Cards". Auch Crewmitglieder der Serie hatten Spacey sexuelle Belästigungen vorgeworfen. In der Filmbiografie "Gore" hätte er ebenfalls mitwirken sollen, das Format wurde schließlich eingestampft. 2018 sollte der Film ausgestrahlt werden, der Streifen befand sich in der Postproduktion.

Darüber hinaus wäre er 2017 in dem Film "Alles Geld der Welt" zu sehen gewesen. Doch Regisseur Ridley Scott ließ alle Szenen mit ihm herausschneiden. Seine Rolle wurde nachträglich mit Kollege Christopher Plummer besetzt.

Diesen Sommer bekam Spaceys Karriere dann einen weiteren Knick: Er sollte die Hauptrolle in "1242: Gateway to the West" übernehmen. Doch Produzent Bill Chamberlain gab an, dass er auch in diesem Film ersetzt wurde. Die Dreharbeiten zu dem Film haben laut Medienbericht vor wenigen Tagen begonnen.

Anders entschieden hatten sich hingegen die Macher von "Peter Five Eight", sie hielten an dem Hollywoodstar fest. Bei "Varitey" erklärten sie im Mai dieses Jahres: Man sei der Meinung, "dass es Sache der Gerichte ist, die Echtheit der Vorwürfe zu prüfen, wenn es sie gibt. 'Peter Five Eight' ist ein Film für Fans, die sich mehr für die Kunst als für den Skandal interessieren." Auch in anderen kleineren Projekten wirkte Spacey seit 2017 mit, so etwa in den Kurzfilmen "Let Me Be Frank" oder "KTWK".

Komplett schuldfrei ist er bisher aber nicht

Wie es nach diesem jüngsten Freispruch für den Schauspieler weitergeht, bleibt abzuwarten. Fakt ist allerdings, dass es für Spacey mit diesem Prozessende noch nicht vorbei ist. Denn nicht nur Rapp hatte Vorwürfe gegen ihn erhoben. Im US-Bundesstaat Massachusetts wurden in diesem Zuge Ermittlungen gegen Spacey wegen des Vorwurfs eines sexuellen Übergriffs im Sommer 2019 eingestellt. Darüber hinaus wurden weitere Klagen zurückgezogen oder wegen Verjährung abgewiesen.

Ein Urteil steht aber noch aus: In Großbritannien werden Spacey vier Übergriffe gegen drei Männer in den Jahren 2005 bis 2013 zur Last gelegt. Im Juli plädierte Spacey vor einem Gericht in London auf nicht schuldig. Der Prozess soll im Sommer kommenden Jahres starten. Eine vollständige Rehabilitation ist also nach dem jetzigen Juryurteil wohl nicht möglich.

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