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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Skurrile Sexphobien Wie Ängste die Beziehung belasten können
Wenn im Bett tote Hose herrscht, muss das nicht zwangsläufig daran liegen, dass "frau" mal wieder Migräne hat: Tausende Deutsche leiden unter Ängsten, die das Abenteuer "Bett" schnell zu einem Spießrutenlauf werden lassen. Die Angst vorm Küssen (Philemaphobie) kann bereits eine erste Hürde Richtung Schlafzimmerschwelle werden. Die Sex- und Beziehungsberaterin Beatrice Poschenrieder erklärt: "Viele Phobien machen den Sexualakt völlig unmöglich!"
Noch recht harmlos erscheint die Angst, sich vor jemandem auszuziehen (Dishabiliophobie), oder die Angst betrachtet zu werden (Scopophobie): Hierbei tut es wohl gerade noch ein beherzter Klick des Lichtschalters. Aber wenn die Geliebte Angst vor männlichen Geschlechtsorganen (Phallophobie) hat, oder er die Angst vor intimen Berührungen (Sarmassophobie) hat, wird es kritisch.
Wenn das beste Stück versagt
Viele Männer kennen das Problem: Willig wartet die Herzensdame auf dem Bett und freut sich auf einen heißen Liebesakt, aber dann streikt das beste Stück des Mannes scheinbar grundlos. Aus Situationen wie dieser sollte jedoch keine Medomalacophobie (die Angst eine Erektion zu verlieren) resultieren, manchmal klappt es eben nicht. "Die meisten sexuellen Phobien sind symbolisch", erklärt Poschenrieder. Die Expertin rät hierbei, dass man gefürchtete Stellen oder Situationen nicht meiden solle, sondern sich ihnen bewusst stellen und die Angst - zumindest so weit es geht - aushalten.
Heiratsmuffel aufgepasst
Egal um welche Phobie es sich beim Partner handelt, nehmen Sie diese auch ernst. "Phobien begründen sich oft in traumatischen Erlebnissen. [...] Manche sind für Laien nicht nachvollziehbar, etwa die Trichophobie, die zum Beispiel zu Panik und Zittern beim Anblick oder der Berührung von Schamhaar führen kann", mahnt die Ratgeber-Autorin Poschenrieder. So mancher Heiratsmuffel wird erfreut sein, dass es die Gamophobie, die Angst vor dem Heiraten, tatsächlich gibt. Dies ist aber keine Ausrede, denn wichtig sei laut Poschenrieder auch, nach den Ursachen und Zusammenhängen zu suchen, wobei das oft nur mit therapeutischer Hilfe gelinge.