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Deep Purple: Ist dieses Album ein Verbrechen?


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Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche


Aktualisiert am 04.12.2021Lesedauer: 4 Min.
Deep Purple: Ihr erstes Album erschien 1968. Sänger Ian Gillan ist erst seit "In Rock" von 1970 dabei.Vergrößern des Bildes
Deep Purple: Ihr erstes Album erschien 1968. Sänger Ian Gillan ist erst seit "In Rock" von 1970 dabei. (Quelle: IMAGO / Gonzales Photo)
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t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diesmal mit dem Coveralbum von Deep Purple und der Neuerfindung von Yvonne Catterfeld.

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der Rubrik "Schon gehört?" ein.

Deep Purple – "Turning to Crime"

Das Coveralbum. Ein Format, das eigentlich so tot ist wie die Maxi-CD. Früher sehr beliebt, heute eher angestaubt, versuchen sich Deep Purple, die selbst unzählige Male gecovert wurden, an diesem Format. Man wählt sich Künstler wie Cream, Fleetwood Mac (vor den Giga-Erfolgen von "Rumours" und Co.) oder Bob Dylan aus. Künstler, die auch schon x-mal neu interpretiert wurden. Können Ian Gillan und Co. da noch überraschen?

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Nein. Denn das Cover funktioniert meist gut, wenn man die Nummer verändert. Marilyn Manson konnte mit seiner Version des Soft-Cell-Hits "Tainted Love" 2002 noch richtig punkten. Oli P. hat mit seiner Rap-, äh, wohl eher Sprechgesangsversion von "Flugzeuge im Bauch" einen riesigen Hit hingelegt. Tori Amos hat "Raining Blood" von Slayer nur auf dem Klavier vorgetragen. Das überrascht, das macht Freude. "Turning to Crime" von Deep Purple ist eher das Nachspielen von Songs. Ja, die Produktion ist super. Dass die Hard Rocker Lust haben, hört man. Aber der Überraschungsmoment fehlt.

Diese Band hat mit "Smoke on the Water", "Child in Time", "Black Night", "Perfect Strangers" oder "Highway Star" Rockgeschichte geschrieben. Doch von dem Biss fehlt bei diesen Songs viel. Besonders nach dem letzten Album "Whoosh", welches die Briten noch einmal mit starkem Songmaterial zeigte. "The Battle of New Orleans" ist sogar so furchtbar banal, dass man skippen muss.

Deep Purples "Turning to crime". Ist dieses Album ein Verbrechen? Eher ein dilettantisches Delikt. Schließlich hat das Quintett den Lockdown und die Tourpause genutzt. Aber der Funke mag bei mir auch nach mehrfachem Hören nicht überspringen.

Yvonne Catterfeld – "Change"

Plant sie jetzt eine internationale Karriere? Yvonne Catterfeld, die mit "Für dich" und "Du hast mein Herz gebrochen" moderne Trashpopklassiker lieferte, macht jetzt alles anders. Während Sarah Connor auf Deutschpop macht, wechselt die ehemalige GZSZ-Darstellerin zu englischen Songtexten. Und dieser "Change", also diese Veränderung, tut der Schauspielerin, die auch gerne mal singt, sehr gut.

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Denn sofort klingt sie etwas bissiger. Sie singt über "Bullshit" (im verschleierten Titel "B******t"), Beziehungsprobleme ("Patience") und Liebe ("I Think I Love You"). Musikalisch gibt es erwachsenen Pop mit R'nB-Touch. Nix für Tiktok-Videos, dafür der Sound für Weinproben im Wohnzimmer mit einem befreundeten Paar. "Change" ist allerdings nur wenig aufregender als der Pinot Grigio aus dem Supermarkt, den man wegen des coolen Etiketts gekauft hat. Dennoch: Man fühlt sich ein bisschen an die flotten Nummern der neuen Adele erinnert. Oder Alicia Keys, manchmal wirkt Yvonne auch ein bisschen frech wie Lily Allen.

In einem Jahr, in dem ABBA, Adele, Helene Fischer und Ed Sheeran jeweils ein neues Album veröffentlicht haben, kann "Change" jetzt nicht ganz mithalten. Die Veränderung, die Catterfeld hier macht, ist nichtsdestotrotz eine positive.

Volbeat – "Servant of the Mind"

Dass diese Band mal so groß werden würde, hätte nun auch niemand erwartet. 2006 habe ich die Dänen von Volbeat mal auf dem "Rock Hard Festival" gesehen. Sie waren erste Band des Tages, spielten irgendwann um den Mittag herum vor ein paar Nasen, die irgendwas gucken wollten, während die Bratwurst gegen den Kater vertilgt wurde. Ein paar Jahre später füllte die Band dann Arenen. So kann's gehen.

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"Rewind, Replay, Rebound" von 2019 taugte eigentlich nur zum Recycling von Rohstoffen. Das war eine Frechheit. Das war einfach nur schlecht. Das drückte natürlich die Erwartungen an "Servant of the Mind" nach unten. Und vielleicht erfreut man sich deswegen so über das recht Metal-lastige neue Album. Man hatte ja schon bei den Singles den Eindruck, dass man hier wohl alte Songs hört. Doch nein, es ist tatsächlich neues Material. Man denkt hier und da an Dio, manchmal an die Gitarrenleads von Iron Maiden und recht oft an Metallica. Die typischen Elvis-Rock'n'Roll-Referenzen gibt es gratis obendrauf. Da kann man nicht viel dran meckern, auch wenn ein, zwei Songs weniger Spielzeit dem Ganzen gut getan hätten.

Sodom – "M-16" (20th Anniversary Edition)

Sodom sind eine feste Institution der deutschen Metalszene. Die Thrash-Veteranen bringen noch immer regelmäßig Alben auf den Markt, die musikalisch etwas zu bieten haben. Man ist noch näher an der Essenz des Genres als die deutschen Kollegen Kreator (wurden sehr melodisch) oder Destruction (können nicht an die alten Glanztaten anschließen).

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Nachdem 2020 mit "Genesis XIX" ein mehr als mustergültiges Album erschien, schaut Bandchef Tom Angelripper nun in die Vergangenheit. "M-16" erschien nämlich schon 2001, kommt jetzt aber als schicke Neuauflage zum 20. Geburtstag erneut auf den Markt. Das Konzeptalbum über den Vietnamkrieg bekommt zu dem Anlass einen neuen Mix, der mehr Bumms hat als das Original. Bass und Drums rücken etwas mehr in den Vordergrund, die Gitarren klingen satter. Das Songmaterial ist ebenfalls erstklassig. "Little Boy", "M-16", der Liveklassiker "Napalm in the Morning" oder "Lead Injection" sind bärenstark.

Der Re-Release, der übrigens auf schönem orangenen Vinyl daherkommt, beinhaltet noch zwei Live-Aufnahmen vom Wacken Open Air 2001. Wer sich die Deluxe-Edition ins Regal stellt, bekommt sogar den kompletten Wacken-Gig als "Bootleg" dazu.

Alle Alben sind am 26. November oder 3. Dezember 2021 in digitaler sowie physischer Form erschienen. Wir hören uns wieder!

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