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Jenny Jürgens: Bewegender Brief zum Todestag ihres Vaters


Bewegender Brief zum ersten Todestag
Jenny an Udo Jürgens: "Ich liebe und vermisse dich unendlich"

Von t-online
Aktualisiert am 21.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Udo und Jenny Jürgens 2003 bei der Verleihung des Amadeus, des Österreichischen Musik Awards.Vergrößern des Bildes
Udo und Jenny Jürgens 2003 bei der Verleihung des Amadeus, des Österreichischen Musik Awards. (Quelle: imago Viennareport)

Mittlerweile ist es ein Jahr her, seitdem Musiker und Sänger Udo Jürgens (80) gestorben ist. Sein plötzlicher Tod am 21. Dezember 2014 hatte für große Trauer und tiefe Bestürzung bei Familie, Fans und Freunden gesorgt. Anlässlich seines ersten Todestages hat seine Tochter Jenny Jürgens bei "bild.de" nun einen bewegenden Brief an ihren Vater geschrieben.

Der Schmerz, ihn auf so plötzliche Weise, so unvorbereitet verloren zu haben, sei für Jenny Jürgens "elementar". Sie habe ihren Vater auf dem Zenit seines Erfolges verloren. "Du wurdest aus der Wiege deiner Familie gerissen." Der einzige Trost sei für sie: "Hättest Du eine Form zu gehen wählen dürfen, sie hätte genau so ausgesehen."

"Ich war so unfassbar stolz auf dich"

Dann erinnert die 48-Jährige an die großen Erfolge ihres Papas, an seine gefeierten Auftritte und wie schwer es falle, das alles nicht mehr zu haben. "Wer sah, wie Du auf Deinem Flügel spieltest, der vergaß die Zeit. Wer Deine Stimme hörte, verweilte mit tausenden Gleichgesinnten im Augenblick vereint. Das waren so verdammt starke Momente, Papa, diese Konzerte von Dir! Ich war jedes Mal so unfassbar stolz auf Dich!"

"Der Abschied bleibt eine Amputation"

Sie erzählt, dass sie ihn während seiner letzten Tour 2014 drei Mal bei einem Konzert besucht habe, so oft wie vorher noch nie. "Ich war mir eben nicht sicher, ob Du überhaupt noch einmal auf Tour gehen würdest. Ich sollte Recht behalten und diese Endgültigkeit, die damit einhergeht, ist einfach nur brutal. Der Abschied der Eltern ist und bleibt eine Amputation", so Jenny Jürgens.

"Deine Begeisterungsfähigkeit war fast kindlich"

Sie stellt klar, dass Jürgens' Liebe zur Musik zweifelsohne seine größte gewesen sei. Sie als Tochter erinnere sich jedoch vielmehr an Begebenheiten innerhalb der Familie: "Deine Begeisterungsfähigkeit war herausragend, fast kindlich. Es war dann eben nicht 'Ein gutes Wurstbrot' sondern 'Das beste Wurstbrot, das ich je gegessen habe' und es waren nicht hundert Gäste bei einem Empfang, sondern Tausende. Wir haben uns köstlich darüber amüsiert."

Jenny Jürgens nimmt ihrem Vater in ihren Zeilen dessen Befürchtung, kein guter Vater gewesen zu sein. "Das stimmt so nicht. Du warst eben wenig da damals." So sei das aber eben, wenn man plötzlich zum Superstar wird. "In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir das aber enorm aufgeholt, finde ich. Was in mir bleibt, sind hunderte gute, tiefgehende und philosophische Gespräche mit Dir."

Seine Fans haben ihr Trost zugesprochen

Sie erzählt ihrem Vater, dass es in Stunden der großen Trauer vor allem seine Fans gewesen seien, die ihr Mut und Trost zugesprochen hätten."Du hast zu Lebzeiten mit deiner Musik die Welt ein Stück verändert. Zum Besseren." Ihr selbst würde es gut gehen. "Genau das hättest du gewollt, Papa! Mich lachen und glücklich zu sehen. Ich werde mit Liebe beschenkt."

Jenny Jürgens schließt ihren Brief mit de Worten: "Du sagtest: 'Der Mensch ist erst tot, wenn sich niemand mehr an ihn erinnert.' Wenn das stimmt, lieber Papa, dann bist du unsterblich. Ich liebe und vermisse dich unendlich."

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