Böse Worte über Helene Fischer Noel Gallagher über "Atemlos": "Das ist keine Musik"
Dass Ex-Oasis-Mann Noel Gallagher nicht gut auf viele Musikerkollegen zu sprechen ist, ist hinlänglich bekannt. Als ihm während eines Interviews mit "Die Welt" Helene Fischers Hit "Atemlos" vorgespielt wird, reagiert er entsetzt: "Das ist furchtbar! Gott, können wir das bitte ausmachen?", bittet der Musiker und sagt: "Das ist genau die Popmusik, von der ich spreche. Sie bedroht heute die ganze Welt. Das ist Musik, die absolut nichts mehr bedeutet. Oder noch schlimmer: Das hier ist nicht mal Musik."
Dass diese Musik zurzeit in Deutschland so erfolgreich ist, kann der 47-jährige Brite nicht nachvollziehen. "Unfassbar", sein lapidarer Kommentar. Doch dann sagt er, dass man genau nachschauen müsse, wer solche Songs überhaupt schreibt. "Das war garantiert nicht diese Helene Fischer. Das waren ein paar Typen in meinem Alter, die zu fett sind, um Rockstars zu sein, eine Glatze haben und Scheißsongs schreiben. Dieses Lied bringt irgendjemandem viel Geld. Mich macht es sehr, sehr traurig."
Green Day oder My Chemical Romance sind peinliche Idioten
Schon vor der Konfrontation mit "Atemlos" hatte Noel Gallagher seinem Ruf als Griesgram alle Ehre gemacht und über die aktuell angesagte Rockmusik gelästert. "Wenn man sich die Charts weltweit anschaut, ist der einzige Rock, den es da noch gibt, der sogenannte Modern Rock. Ich glaube, es gibt keinen nervtötenderen Ausdruck für Musik als Modern Rock. Furchtbar." Diese Musik und Bands wie Green Day oder My Chemical Romance seien absolut grauenhaft. "Diese Typen mit Gitarren sind heutzutage nur noch peinliche Idioten."
Schuld daran hätten sowohl die Künstler, als auch das Musikgeschäft. "Die großen Plattenfirmen haben heute aber keine Geduld mehr. Sie verkaufen nur noch Produkte. Egal was. Hauptsache, es verkauft sich. Darauf sind heute auch die Künstler eingestellt. Alles Weicheier ohne Profil", schimpft der ehemalige Oasis-Songschreiber weiter.
"Die Leute wollen nicht gut sein, sondern populär"
Am Ende würden dann alle gleich klingen. Eine Tatsache, die Gallagher auch in anderen Bereichen des Lebens feststellen kann. "Es wird keine Unterschiede mehr geben. Irgendwann wird es nur noch eine Weltsprache geben. Eine Weltwährung. Einen Dresscode. Eigene Gedanken wird man in Zukunft für merkwürdig halten", so der Musiker und zieht einen Vergleich zur Politik.
Dort sage niemand mehr, was er wirklich denkt, weil jeder beliebt sein will. "Mit Popularität kommt Macht. Mit Musik ist es genauso. Die Leute wollen nicht gut sein, sondern populär."
Mit seiner Band High Flying Birds hat Noel Gallagher gerade das zweite Album "Chasing Yesterday" veröffentlicht. Zusammen mit seinem Bruder Liam hatte er 1991 die Band Oasis gegründet und war damit zu einem der erfolgreichsten Acts des Britpop avanciert. Alle sieben Alben der Gruppe kamen in Großbritannien auf Platz eins der Charts. 2009 lösten sich Oasis auf.