Musik Ein Leben für die Musik - Italiens Popstar Al Bano wird 70
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Romina Power wird er mit Evergreens wie "Felicità" weltberühmt: Der italienische Sänger Al Bano feiert seine größten Erfolge in den 70er und 80er Jahren, gewinnt 34 Gold- und Platinschallplatten. An dem Verschwinden seiner Tochter im Jahr 1994 zerbricht dann nicht nur seine Ehe - auch musikalisch wird es ruhiger um den Italiener, der mit bürgerlichem Namen Albano Carrisi heißt. Auf der Bühne steht er aber auch kurz vor seinem 70. Geburtstag am 20. Mai noch.
Der in Apulien geborene Al Bano entdeckt schon als Kind seine Liebe zur Musik. Im Schatten der Bäume im Weinberg seines Vaters habe er Stunden mit seiner Gitarre verbracht, heißt es auf der Homepage des Sängers. Mit zwölf Jahren komponiert er seinen ersten Song, wenige Jahre später schmeißt er die Schule und zieht nach Mailand, um dort seine Gesangskarriere zu starten. Der Beginn ist nicht leicht, die ersten Jahre verbringt Carrisi als Hilfsarbeiter und Kellner.
Sensationeller Durchbruch mit "Nel Sole"
1967 gelingt ihm mit seinem Lied "Nel Sole" der Durchbruch. Mit 1,3 Millionen Exemplaren wird der Song in wenigen Wochen zur meistverkauften Single Italiens, "ein unglaublicher Erfolg", wie er selbst sagt. Und auch privat steht Al Bano auf der Sonnenseite: Bei einem Videodreh trifft er die Tochter des Hollywoodstars Tyrone Power, Romina. 1970 heiraten die beiden und starten danach als Duo eine erfolgreiche Karriere.
Insgesamt vier Töchter bekommt das Traumpaar der Popmusik, steht 25 Jahre lang gemeinsam auf der Bühne.
1994 verschwindet Tochter Ylenia spurlos
Ein jähes Ende findet ihr Glück mit dem Verschwinden der damals 23 Jahre alten gemeinsamen Tochter Ylenia 1994 in der Nähe von New Orleans. Die Beziehung des Paares zerbricht an dem Verlust. Ende der 90er folgen die Scheidung und die berufliche Trennung. Das Schicksal der ältesten Tochter wurde nie geklärt, im Januar 2013 kündigte Al Bano an, sie nach fast 20 Jahren für tot erklären lassen zu wollen.
"Ich lebe nicht, wenn ich nicht singe"
Um den Sänger ist es nach der Trennung von Ehefrau Romina ruhiger geworden. Musik macht der Sänger mit der Drahtbrille und dem schüchternen Lächeln immer noch, stand zuletzt unter anderem beim San-Remo-Festival auf der Bühne. "Ich lebe nicht, wenn ich nicht singe", sagte er kürzlich in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Avvenire". Musik sei für ihn wie eine Therapie. "Die Musik lässt uns vorausschauen, uns von den Mühen des Alltags lösen."
Mit seiner vorübergehenden Beziehung zum TV-Sternchen Loredana Leccis, mit der er zwei Kinder hat, schaffte er es auch nach dem musikalischen Riesenerfolg einige Male in die Klatschspalten. Al Bano hat zudem mehrere Bücher geschrieben, darunter eine Autobiografie. Sein größter Erfolg aber bleiben die Lieder über die Liebe - aus einem einfachen Grund, wie er selbst meint: "Das Publikum entscheidet, was bleibt und was nicht. Und Felicità ist geblieben."