"Aus gesundheitlichen Gründen" Rapper Haftbefehl cancelt komplette Tour
In gut zwei Wochen sollte eigentlich seine "Schwarzweisse Tour 2022" beginnen. Kurz vorher verkündet Haftbefehl jetzt, dass es dazu nicht kommen wird.
Der Rapper Haftbefehl hat seine komplette Tour abgesagt, die eigentlich am 1. September mit einem Konzert in Stuttgart losgehen und am 16. September mit einem Gig in Dortmund wieder enden sollte. Auf Instagram erklärt der 36-Jährige die Gründe.
"Leider muss ich 'Die Schwarzweisse Tour' aus gesundheitlichen Gründen ersatzlos absagen", schreibt "Hafti" auf Instagram in Weiß auf weißem Grund. Weiterhin erläutert er: "Mein Körper braucht eine Pause. Eine Pause, von der ich noch nicht weiß, wie lange sie gehen wird." An seine Fans gewandt, betont er, dass sie sich keine Sorgen machen brauchen und bedankt sich für den Support.
Bereits ergatterte Tickets können dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden, erklärt der Rapper noch. Er unterzeichnet seinen Post schlicht mit Aykut, seinem Vornamen. Die Kommentarfunktion hat er ausgeschaltet.
Weiter geht Haftbefehl in dem Post nicht auf sein Befinden ein. Zuletzt teilte er Anfang August ein Foto von einem Konzert. "Can't Stop – Won't Stop". Also: Ich kann nicht aufhören, ich will nicht aufhören. Wenig später, am 7. August, sollte der Musikstar in Mannheim auftreten, nach wenigen Minuten musste er seinen Gig aber abbrechen. Der Rapper war volltrunken, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Hier sehen und erfahren Sie mehr.
"Man kann aus nichts etwas erschaffen"
Haftbefehl, der mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan heißt, wurde im hessischen Offenbach am Main geboren. Als er 14 Jahre alt war, nahm sich sein Vater das Leben. Der heutige Erfolgsrapper dealte mit Drogen und tauchte vorübergehend im Ausland unter. "Was man sich von mir abgucken könnte, ist, dass man aus nichts etwas erschaffen kann. Aber mich als Vorbild zu nehmen? In der Hinsicht vielleicht, aber in anderen Sachen glaube ich nicht", sagte er mal dem Hessischen Rundfunk.
Seinen Durchbruch hatte Haftbefehl 2012 mit der Single "Chabos wissen wer der Babo ist". In seinen Songs rappt er in genreüblicher Manier – derb, brutal, sexistisch –, für seine Sprache und Texte wird er aber auch vom Feuilleton gefeiert. Er selbst sagte dem "Spiegel" im vergangenen Jahr: "Bei mir ist Poesie dabei. Ich bin einer von wenigen Rappern über dreißig in Deutschland, die man laut im Auto hören kann, ohne sich peinlich zu fühlen."
- instagram.com: Profil von haftbefehl
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa