Nach Sorgen um Sänger Chris Harms Was passiert, wenn ESC-Interpreten ausfallen?
Kurz vor dem ESC gab es Gerüchte, der Sänger von Lord of the Lost habe Stimmprobleme. Aber Chris Harms' Auftritt ist nicht in Gefahr. Was wäre denn, wenn ein Künstler nicht auftreten könnte?
Wenige Tage vor dem Eurovision Song Contest am Samstag in Liverpool gab es vorübergehend Sorgen um die Stimme von Chris Harms, dem Sänger von Lord of the Lost. Ein Bericht hatte den Anschein erweckt, der Frontmann des deutschen ESC-Vertreters habe mit Stimmproblemen zu kämpfen. Ausgerechnet vor dem Highlight seiner bisherigen Musikerkarriere.
Im entsprechenden Artikel wurde Harms mit den Worten zitiert: "Durch tägliches Proben und stundenlange Interviews passiert es bei mir schnell, dass Halsschmerzen einsetzen. Das kenne ich bereits von Touren. Das Einzige, was dann hilft: Klappe halten, so viel wie möglich."
"Freunde, es gibt keine Stimmprobleme"
Das tat er strikt, weil er Stimmprobleme vermeiden wollte, bevor sie entstehen – und nicht, weil sein wichtigstes Instrument bereits angeschlagen sei, wie es bei der Berichterstattung zunächst den Anschein hatte. Das bestätigte das Management von Lord of the Lost t-online in einer Stellungnahme: "Freunde, es gibt keine Stimmprobleme, Ihr habt aus Eurem Bericht Stimmprobleme gemacht. Chris hat gesagt, dass er die Klappe hält, damit es nicht zu Stimmproblemen kommt." Der ESC-Auftritt von Lord of the Lost ist also keineswegs in Gefahr.
Er hat sich selbst ein Sprechverbot auferlegt, damit er mit seinen Bandkollegen den Song "Blood & Glitter" am Samstag aus voller Kehle intonieren kann.
ESC: Back-up-Video statt Liveauftritt
Doch was wäre passiert, wenn Harms tatsächlich nicht hätte auftreten können? Wäre Deutschland damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden oder hätte man kurzfristig einen Ersatzinterpreten schicken können?
Die Regularien des ESC sehen für einen solchen Fall vor, dass der Interpret oder die Band dennoch am Wettbewerb teilnehmen kann. Statt des Liveauftritts wird ein Video aus einer der Proben im Finale gezeigt. Dieses wird im Vorfeld immer als Back-up für solche Fälle produziert.
Oft ist es noch nicht vorgekommen, aber 2021 gab es einen solchen Fall. Getroffen hat es die isländische Band Gagnamagnið. Weil eines ihrer Bandmitglieder am Coronavirus erkrankt war, trat die Gruppe im Finale nicht auf, nahm aber mit einem aufgezeichneten Video teil – und belegte einen starken vierten Platz.
- eurovision.de: Positiver Coronatest: Kein Liveauftritt für Isländer im Finale
- Eigene Recherche
- Bild.de: Angst um die Stimme von "Lord Of The Lost"