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Aufregende Reisen - Nichts muss, vieles geht: Crossover-Projekte zum Staunen


Aufregende Reisen
Nichts muss, vieles geht: Crossover-Projekte zum Staunen

Von dpa
24.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Kalle Kalima und Knut Reiersrud begeistern mit ihrer Jazz-Lesart von US-Roots-Music.Vergrößern des Bildes
Kalle Kalima und Knut Reiersrud begeistern mit ihrer Jazz-Lesart von US-Roots-Music. (Quelle: ACT/Siggi Loch/dpa./dpa)
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Berlin (dpa) - Zwei Nordeuropäer spielen eine Gitarrenjazz-Version von uramerikanischem Folk und Blues. Sechs Dänen bilden eine herausragende Afro-Jazz-Band. Aus der Schweiz kommt ein Quintett, das Krautrock, nordafrikanische und nahöstliche Sounds verknüpft. Drei Crossover-Projekte mit Überraschungsgarantie.

KALLE KALIMA - KNUT REIERSRUD

Das US-Wappentier, der Weißkopf-Seeadler, ziert das Cover eines Albums, das "Flying Like Eagles" heißt. Es geht um ganz bestimmte Bilder im Kopf, die die Gitarrenvirtuosen Kalle Kalima (Finnland) und Knut Reiersrud (Norwegen) erzeugen wollen. Das deutsche Label ACT empfiehlt als Beigabe ein Kapitel aus Jack Kerouacs Roman "On The Road" oder den Kultfilm "Easy Rider". Alles klar, wohin die Reise mit diesen sieben Instrumental-Tracks gehen soll - ins Herz der Vereinigten Staaten von Amerika.

Zusammen mit Phil Donkin (Bass) und Jim Black (Drums) spielen Kalima & Reiersrud US-Traditionals wie "The Wayfaring Stranger" und drei Rock-Klassiker: "For What It's Worth" (Buffalo Springfield), "Hotel California" (The Eagles) und "Hurt" (Nine Inch Nails - bekannter in der Version des alten Johnny Cash). Alle Stücke gelingen mit ihrer Jazz-Lesart von US-Roots-Music fantastisch: Songdienliche, niemals eitle Soli, ein lässiger Quartett-Sound, ein wunderbar erdiges Klangbild - ja, die Platte der Skandinavier kann mit den besten Folk-Jazz-Alben des großen Bill Frisell wie "Good Dog Happpy Man" von 1999 mithalten.

THE KUTIMANGOES

Brodelnde Musik aus Dänemarks kühler Hauptstadt Kopenhagen, die tatsächlich nach "Mama Afrika" klingt - von einer Band, die selbstbewusst den wichtigsten Afrobeat-Musiker Fela Kuti im Namen trägt. Dass sich Gustav Rasmussen (Posaune/Gitarre), Michael Blicher (Saxofon), Aske Drasbæk (Saxofon), Johannes Buhl (Keyboards), Casper Mikkelsen (Drums) und Magnus Jochumsen (Percussion) dabei nicht verhoben haben, beweisen sie auch auf dem dritten KutiMangoes-Album "Afrotropism" (Tramp/GoodToGo).

Neben Kuti sind auch Ornette Coleman und Charles Mingus prägende Einflüsse für die beiden Bandleader/Komponisten Blicher und Rasmussen. Schon das erste Werk "Afro-Fire" (2014) war in der Heimat sehr erfolgreich und brachte ihnen Einladungen auf den afrikanischen Kontinent. "Made In Africa" nahm das Sextett dann tatsächlich in Mali und Burkina Faso auf. Auf "Afrotropism" gelingt die Melange aus knackigen Bläsersätzen, afrikanischen Gitarrenblues-Motiven und mitreißenden Grooves noch perfekter. Wer etwa bei "A Snake Is Just A String" oder "Sand To Soil" noch still sitzen bleiben kann, sollte dringend einen Arzt aufsuchen.

ONE SENTENCE.SUPERVISOR

In ihrer Heimat wurde das famose Vorgängerwerk "Temporärmusik 1-13" im Rundfunk zum Album des Jahres 2016 gekürt. Die junge Band mit dem etwas sperrigen Namen One Sentence. Supervisor stammt aus dem Kanton Aargau. Mittlerweile zum Quintett aufgestockt, stellt sie mit "Acedia" (Irascible/Cargo) unter Beweis, dass die gemütliche Schweiz hervorragende globale Popmusik hervorbringen kann. Klangen ihre psychedelischen, von motorischen Beats angetriebenen Songs vor drei Jahren noch wie eine europäische Variante von The War On Drugs, so betonen sie nun verstärkt exotischere Motive.

Daher ist Oud-Spieler Bahur Ghazi, der die Band bereits bei Konzerten verstärkt hatte, jetzt festes Mitglied. Und produziert hat diesmal der libanesisch-kanadische Musiker Radwan Ghazi Moumneh. Der Plattentitel "Acedia" stehe für innere Zerrissenheit oder Unruhe, teilen One Sentence.Supervisor zu ihrem dritten Album mit. Allerdings schaffen es Sänger Donat Kaufmann und seine MitstreiterInnen, trotz dieser ambivalenten Gefühle eine homogene, ambitionierte Fusion-Platte zu formen. Krautrock mit nordafrikanischer Schlagseite aus d'r Schwyz - Sachen gibt's...

Konzerte The KutiMangoes: 12.12.2019 Bochum, Bahnhof Langendreer, 13.12. Münster, HotJazzClub, 14.12. Bremen, Schwankhalle, 06.02.2020 Hannover, Pavillon, 07.02. Frankfurt/Main, Brotfabrik, 08.02. Dortmund, Domicil, 23.04. Holzminden-Höxter, Ackerscheune Tonenburg, 25.04. Göttingen, Musa, 18.06. Coburg, LEISE am Markt, 19.06. Erfurt, Franz Mehlhose, 20.06. Münster, Afrika Festival

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