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Alexandra Maria Lara: Darum ist sie in ihrer Ehe so glücklich


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Alexandra Maria Lara
Darum ist sie so glücklich in ihrer Ehe

InterviewVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 11.04.2019Lesedauer: 5 Min.
Alexandra Maria Lara: Seit fast zehn Jahren ist sie mit dem Schauspieler Sam Riley verheiratet.Vergrößern des Bildes
Alexandra Maria Lara: Seit fast zehn Jahren ist sie mit dem Schauspieler Sam Riley verheiratet. (Quelle: imago images / Future Image)

Mit "Alfons Zitterbacke" kommt ein echter DDR-Klassiker zurück auf die große Leinwand. Alexandra Maria Lara spielt darin die Mutter eines fantasievollen Jungen. t-online.de hat sie verraten, wie sie ihren eigenen Sohn erzieht und wie eine gute Ehe funktioniert.

Ungeschminkt, lässig gekleidet und schnell noch einmal an der E-Zigarette gezogen – so empfängt mich Alexandra Maria Lara zum Interview. In ihrem neuen Film mimt die gebürtige Rumänin eine leicht ängstliche Mutter, die nur das Beste für ihren Sohn will und ihn damit manchmal ein wenig einengt. Bei dem Gespräch über den Film kommen wir schnell auf ihre eigene Familie.

Ihre Rolle als Mutter nimmt sie alles andere als ängstlich in Angriff. Ihr Sohn soll wissen, dass Frauen stark sind und wie sich Mutter und Vater am besten begegnen sollten. Seit fast zehn Jahren schon ist die 40-Jährige mit dem britischen Schauspieler Sam Riley verheiratet. Wie die beiden ihre Ehe leben und warum ein alter DDR-Klassiker heute noch genau so gut funktioniert wie damals, hat Alexandra Maria Lara im t-online.de-Interview erzählt.

t-online.de: Inwiefern ist es ein schwieriger Grad, einem Kind Freiräume für Fantasie zu lassen und es gleichzeitig auf den Ernst des Lebens vorzubereiten?

Alexandra Maria Lara: Es ist tatsächlich eine der großen Herausforderungen, diesbezüglich die richtige Balance zu finden. Es ist wichtig, dem Kind einerseits Freiraum zu geben und es sich entfalten zu lassen, und andererseits mit dem Wissen und der Erfahrung, die man selbst hat, in eine Richtung zu lenken, in der es auf sich achten kann.

Welche Botschaft transportiert der Film für Sie?

Der Film zeigt uns diesen bezaubernden Jungen, der eine blühende Fantasie hat, aber auch etwas erreichen will. Er stößt aber häufig auf Widerstand. Der Film transportiert dabei mehrere Botschaften. Den Eltern zeigt er, wie wichtig es ist, sich auch mal in die Situation des Kindes zu versetzen, und dem Kind mehr zuzutrauen. Gleichzeitig sehen wir einen Jungen, der nach einer Niederlage auch wieder aufstehen kann, um den nächsten Plan zu verfolgen.

War es schwierig, mit so vielen Kindern zu drehen?

Absolut nicht. Wieso?

Ist es nicht generell schwierig mit Kindern und Tieren zu arbeiten?

Es ist eher so, dass Kinder und Tiere uns oft die Show stehlen (lacht). Kinder sind nicht schwierig, im Gegenteil. Sie haben eine große Natürlichkeit und können sich am Drehort ohne große Schwierigkeiten bestimmter Situationen selbstverständlich annehmen. Das ist bei erwachsenen Schauspielern anders, manchmal sind da einem die eigenen Gedanken eher im Weg. Insofern kann man viel von den Kindern lernen. Es ist immer eine Bereicherung mit ihnen zu drehen.

Aber Unterschiede gibt es doch schon?

Ein Kinderfilm unterliegt bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Man kann dann nur eine bestimmte Anzahl von Stunden drehen, das ist aber auch gut so. Ich erinnere mich noch daran, als ich ein Kind war und mit neun Jahren gedreht habe, hat noch keiner drauf geachtet, wie viele Stunden ich dann am Set war.

War es hart früher ohne diese Regeln?

Ich habe damals nur einen Film gemacht und ich erinnere mich heute noch gerne daran zurück. Ich hätte auch die ganze Zeit am Set bleiben können, denn ich wollte, dass der Dreh nie zu Ende geht, er ging dann aber natürlich doch irgendwann zu Ende (lacht).

"Alfons Zitterbacke" ist ein alter DDR-Klassiker, warum kramt man den jetzt raus?

Ich glaube einfach, dass es Geschichten gibt, die einen universell erreichen und auch zeitlos sind. Gerade dieser Konflikt eines Kindes, seinen eigenen Platz finden zu wollen und der eigenen Fantasie freien Lauf lassen zu können, ist ein Thema, dass es vor 50 Jahren gab und auch in 50 Jahren noch geben wird. Es ist eine wunderbare Geschichte, die ihren Platz verdient.

Welche Geschichten wecken bei Ihnen Kindheitserinnerungen?

Obwohl ich gebürtige Rumänin bin, bin ich ja in Deutschland großgeworden und habe hier meine ersten Kinderbücher gelesen. Das waren dann zum Beispiel Pippi Langstrumpf oder Geschichten von Christin Nöstlinger. Und ich merke, dass ich davon jetzt auch meinem kleinen Sohn erzähle. Auch das Pippi Langstrumpf ein starkes Mädchen ist – ein gutes Beispiel für die heutige Zeit und das heutige Denken.

Sind das die Werte, die Sie Ihrem Sohn jetzt schon vermitteln?

Na klar. Das ist zu Recht ein großes Thema. Bei uns gibt es nicht nur den Piraten, sondern auch die Piratin. Ich versuche ihm da auf eine natürliche Art und Weise eine Selbstverständlichkeit mitzugeben. Mein Sohn soll schon wissen, dass Frauen toll und stark sind. (lacht)

Wie zeigen Sie ihm das genau?

Das wird bei uns Zuhause einfach so gelebt. Mein Mann und ich gehen auf Augenhöhe miteinander um und leben unserem Sohn vor, dass wir beide eine Meinung haben, und dass beide Meinungen zählen.

Sie feiern in diesem Jahr Ihren zehnten Hochzeitstag. Herzlichen Glückwunsch! Ist vielleicht dieses "auf Augenhöhe" Ihr Beziehungsgeheimnis?

Dankeschön! Es mag sich vielleicht kitschig anhören, aber ich fühle mich jeden Tag von meinem Partner geliebt und geschätzt. Ich glaube, es wäre ein Problem für mich gewesen, wenn ich nach Jahren gedacht hätte, dass die Liebe weniger geworden ist. So etwas kann ja auch passieren…. Außerdem sind wir auch sehr bewusst in der Auseinandersetzung. Wir stellen uns auch den weniger einfachen Momenten. Das wir uns dabei auf Augenhöhe begegnen, ist bei uns eine ganz klare Sache.

Also bei euch wird viel gesprochen?

Ja. Es ist jetzt nicht so, dass mein Mann sagt, komm', lass uns über Probleme diskutieren. Aber ich habe zum Glück einen Mann, der nicht die Augen verdreht, wenn ich damit auf ihn zukomme. Miteinander zu kommunizieren ist für uns beide wichtig. Im Alltag und im Leben ist immer so viel los, ein Tag vergeht so schnell und da ist es schon gut, dass man sich nicht aus den Augen verliert.

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Sie drehen beide sehr viel – haben Sie überhaupt viel Zeit füreinander?

Es ist nicht immer leicht, über einen längeren Zeitraum von Zuhause weg zu sein. Aber wenn wir da sind, sind wir auch richtig da. Ich hätte zwar manchmal nichts gegen einen Beruf mit mehr Struktur, aber ich liebe meine Arbeit sehr, ich liebe es an einen Drehort zu gehen und mein Mann genauso. Wir achten immer darauf, dass wir nicht zu kurz kommen. Was bedeutet, dass man auch mal 'Nein' sagen muss.

Hatten Sie als Kind jemals einen verrückter Berufswunsch?

Nein, denn ich war von klein auf mit der Theaterwelt sehr verbunden. Mein Vater hat in Berlin Schauspiel unterrichtet, und ich durfte ihn dabei immer mal wieder begleiten und somit stand früh fest, was mein Berufswunsch war. Ich hatte zwar auch mal eine Zeit, als ich Lehrerin werden wollte, aber es ist vielleicht auch ganz gut, dass es nicht geklappt hat. (lacht)

Dann sollte es wohl so sein.

Ja, Glück gehabt.

Vielen Dank, Alexandra Maria Lara

"Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück" startet am 11. April 2019 in den Kinos.

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