Kinostart "Pets" Interview mit "Gidget" Jella Haase
Die Sprecher-Riege von "Pets", dem neuen Animationsfilm der "Minions"-Macher von Illumination Entertainment, ist so prominent wie selten. Unter anderem leihen Jan Josef Liefers, Dietmar Bähr, Dieter Hallervorden, Fahri Yardim, Martina Hill, Mario Barth und Jella Haase den Charakteren ihre Stimmen.
"Pets" zeigt, was Haustiere so alles treiben, wenn Frauchen und Herrchen das traute Heim verlassen haben. Eine der Hauptfiguren ist Zwergspitz-Dame Gidget, gesprochen von Jella Haase. Wir sprachen mit der 23-Jährige über Haustiere, ihre Sprechrolle und ihre nächsten Pläne.
t-online.de: Hast du eigentlich selbst Haustiere?
Jella Haase: Wir haben einen kleinen Familien-Hund, einen Jack Russell. Und ich bin mein ganzes Leben mit Tieren aufgewachsen. Die waren immer um mich herum: Goldfische, Hasen, Hunde, alles dabei.
Auf einmal ist deine Figur Gidget, dieser goldige Zwergspitz, der Actionheld in "Pets". Warst du von dieser Entwicklung selbst überrascht?
Absolut! Als ich mir den Film angeschaut habe, ist mir Gidget mit jeder Minute sympathischer geworden. Sie wird immer lustiger und ist für jede Überraschung zu haben. Und dass sie so abgeht am Ende, das habe ich wirklich nicht erwartet. Aber es hat mich unglaublich gefreut.
Was magst du besonders gerne an Gidget?
Sie ist mutig, hat das Herz am richtigen Fleck und sie steht für ihre Ziele ein und kämpft für ihre große Liebe Max. Das finde ich irgendwie schön.
Hat dich Gidgets Stimme in der US-Version von "Pets" beeinflusst, oder hast du sie einfach so gesprochen, wie du sie empfunden hast?
Ich habe mir die US-Version angesehen und da ist Gidgets Stimme wesentlich tiefer als meine. Ich hatte noch keine Erfahrung mit Synchronsprechen, und da habe ich einfach etwas angeboten und dann mit dem Regisseur geschaut, was man aus der Stimme noch herausholen kann. Eigentlich haben wir so dann etwas komplett Neues angelegt. Und das fand ich cool.
Die Filme von Illumination Entertainment haben ja so einen ganz speziellen Stil, der sie von anderen Animationsfilmen unterscheidet. Kannst du erklären, was das Besondere an "Pets" oder auch den "Minions" ist?
Die Filme sind weniger kitschig und die Figuren kantiger. Zum Beispiel Snowball: Der ist von seinem Liebesentzug gezeichnet. Und der Film zeigt, dass man sich mit Vorurteilen begegnen, diese dann aber auch abbauen kann. Und so ist es im echten Leben auch.
"Pets" ist ein technisch perfekter Film. Aber durch die höchst prominenten deutschen Synchronsprecher gewinnt er noch mehr. Was glaubst du, wie hoch der Anteil der Sprecher am Erfolg eines Animationsfilms ist?
Leider habe ich die deutsche Version noch nicht gesehen und kann nicht sagen, wie die ganzen Stimmen zusammenpassen. Die Figuren müssen aber auf alle Fälle gut besetzt sein, und die Sprecher müssen sich mit ihren Rollen identifizieren, damit sie glaubhaft sind.
Hast du jetzt dank "Pets" sozusagen Blut geleckt, was das Synchronisieren von Animationsfilmen angeht?
Ja, und es ist auch schon wieder etwas in der Pipeline.
Du bist ja noch sehr jung, hast in deinem Beruf aber schon sehr viel erreicht. Wo soll die Reise noch hingehen? Was sind deine nächsten Pläne?
Ich bleibe da ganz entspannt. Ich stecke gerade in Dreharbeiten für einen Fernsehfilm über das Love-Parade-Unglück 2010 in Duisburg. Das ist eine sehr spannende und anspruchsvolle Arbeit, die auch ganz schön an die Nieren geht. Und danach mal schauen.
Elyas M’Barek hat kürzlich den dritten Teil von "Fack Ju Göhte“ angekündigt. Aber du würdest nicht mehr mitspielen, oder?
Nein, das habe ich nie gesagt. Dazu habe ich mich noch gar nicht geäußert. Auch hier ist alles offen.
Du warst ja schon vor "Fack Ju Göhte" durch anspruchsvolle Rollen wie in "Kriegerin" bekannt und hast Preise bekommen. Und jetzt verbinden dich viele mit diesem Proll-Tussi-Image. Wie kommst du damit klar?
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn man mich auf der Straße mit Chantal aus "Fack Ju Göhte“ identifiziert. Die Leute sind da sehr positiv und kommen auf mich zu und sagen: „Wir mögen dich Chantal!“ Da freue ich mich natürlich. Ich stehe ja auch hinter dem, was ich mache. Und ich glaube, dass die Leute eher dachten: "Oh, die kann auch lustig sein.“
Warum dürfen unsere Leser "Pets“ auf keinen Fall verpassen?
"Pets“ zeigt, was man sich als Kind immer schon vorgestellt und gewünscht hat und was hier zur Wirklichkeit wird: Dass die Haustiere, wenn man selbst das Haus verlassen hat, durchdrehen und ihr eigenes Leben führen. Außerdem sind ganz tolle Leute mit an Bord, die den Film zu etwas besonderem machen. "Pets“ hat ganz viel Herz, man kann sich wunderbar ins Kino setzen und einfach mal wieder unterhalten lassen.
Das Interview führte Marc Thomé.
Kinostart "Pets": 28. Juli 2016