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"X-Men: Apocalypse" bietet jede Menge Action - nur wenig Tiefgang


"X-Men: Apocalypse"
Marvels Mutanten sind nicht in Bestform

dpa, t-online, Britta Schmeis

Aktualisiert am 19.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Magneto (Michael Fassbender) scheint nicht sonderlich gut gelaunt zu sein.Vergrößern des Bildes
Magneto (Michael Fassbender) scheint nicht sonderlich gut gelaunt zu sein. (Quelle: 20th Century Fox)

Kein Monat vergeht, ohne dass ein jeweils anderer Superheld die Welt auf der Kinoleinwand retten muss. Nun sind es also wieder die X-Men, die auf den Plan treten, um die Franchising-Maschinerie anzukurbeln. "X-Men: Apocalypse" heißt das knapp zweieinhalbstündige Epos von Regisseur Bryan Singer, das zwar viel Action, aber nur wenig Spannung bietet.

Der mächtigste und älteste Supermutant Apocalypse (Oscar Isaac) ist nach Jahrtausenden erwacht und mag gar nicht, was er dort auf der Erde sieht. Also will er eine neue Weltordnung schaffen und sammelt zu seiner Unterstützung in der ganzen Welt Mutanten mit den unterschiedlichsten Begabungen ein.

Supermutant Apocalypse versammelt Verbündete um sich

Da ist zuallererst Magneto alias Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), der lange Jahre versucht hat, in Polen ein normales Leben zu führen - bis seine besonderen Fähigkeiten entdeckt werden und er Frau und Kind auf tragische Weise verliert.

Schmerz und Verzweiflung waren schon immer Magnetos größte Antreiber. Also bringt Apocalypse ihn nach Auschwitz, den Ort, an dem ihm einst seine Familie genommen wurde. Danach steht fest: Magneto will gegen die Menschheit, die ihm so viel Leid angetan hat, kämpfen.

Dann sind da noch die junge, verwaiste Ororo Monroe alias Storm (Alexandra Shipp), die kämpferische Psylocke (Olivia Munn) und der beflügelte Außenseiter Angel (Ben Hardy), die Apocalypse in sein Team holt. Das alles angesiedelt in einer düsteren Welt - vielleicht irgendwo in Afrika oder in einer Unterwelt. Wer weiß das schon so genau im Universum der X-Men?

Zuwachs in Professor Xaviers Internat

Auf der anderen Seite des Ozeans versammelt Professor Charles Xavier (James McAvoy) in seinem Internat ebenfalls eine Schar von Mutanten, um die Menschheit zu beschützen. Da sind der junge Scott Summers/Cyclops (Tye Sheridan) mit dem strahlenden Blick; die telekinetisch und telepathisch begabte Jean Grey (Sophie Turner), der blaue Teleportierer Nightcrawler/Kurt Wagner (Kodi Smit-McPhee), der schlaue, starke Beast/Hank McCoy (Nicholas Hoult), die CIA-Agentin Moira MacTaggert (Rose Byrne) und natürlich Raven/Mystique (Jennifer Lawrence).

Bei so viel Personal (es kommt noch weiteres hinzu) kann man schon mal den Überblick verlieren. Und genau darin liegt eine Schwäche dieses Actionspektakels. Die Figuren entwickeln sich nicht, erlangen keine Tiefe, von großen Emotionen, wie man sie von den Vorgängern kennt, ganz zu schweigen.

Opulente Action - wenig Sinn

Die Actionszenen holen zwar alles aus der modernen 3D-Technik heraus, was es herauszuholen gibt. Aber das scheint auch schon die einzige Motivation zu sein. Wirkliche Überraschungen oder gar Spannung bieten sie nicht. Der hintergründige Witz, die Intelligenz anderer "X-Men"-Filme blitzen nur ganz selten auf.

Nach den 60er Jahren in "X-Men: Erste Entscheidung" (2011) von Matthew Vaughn und den 70er Jahren in "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (2014) ebenfalls von Singer sind in "Apocalypse" nun die 80er dran: Haarspray-Frisuren, Knight Rider, Pack-Man und Eurythmics' "Sweet Dreams" sorgen dafür. Das ist ganz unterhaltsam, aber eben auch schon bekannt.

So ist "X-Men: Apocalypse" vor allem eines: eine endlose Aneinanderreihung von Actionszenen in 3D. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch ärgerlich. Mal schauen, wie es mit Marvels Mutanten weitergeht. Für das kommende Jahr ist der dritte Wolverine-Film angekündigt. Auch ein zweiter "Deadpool"-Film ist bereist bestätigt.

Kinostart "X-Men: Apocalypse": 19. Mai 2016

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