Kino Tommy Lee Jones und Josh Brolin: Der doppelte K
"Men in Black"-Fans kennen Agent K (Tommy Lee Jones) als grimmigen, wortkargen Alienjäger. Doch er kann - oder besser konnte - auch ganz anders, wie sein Partner Agent J (Will Smith) in "Men in Black 3" feststellt: In der Zeit zurückgereist ins Jahr 1969 lernt J die junge Version von K kennen, einen offenen, freundlichen und aufgeschlossenen Typen. Eine Überraschung für J und eine große Herausforderung für Josh Brolin, der den jungen K spielt.
"Man hört das ja ständig, dass Produzenten sagen: Wenn wir diesen oder jenen bestimmten Schauspieler nicht gefunden hätten, hätten wir die Rolle niemals besetzen können – aber das hat niemals mehr gestimmt als für Josh in diesem Part", sagt Produzent Walter F. Parkes. "Es gibt da ein Foto von Tommy Lee Jones als Lineman in Harvard, das kann man gerne mit einem Bild von Josh Brolin in dem Film 'Milk' vergleichen, wo er seine Haare so trägt, wie man das aus den frühen Siebzigerjahren kennt. Man kommt dann aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die beiden gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Aber das Aussehen ist nur die halbe Miete. Josh musste Tommy auch als Schauspieler kanalisieren, durfte aber nicht wie eine Kopie wirken – er musste Tommy Lee Jones interpretieren. Ich finde, seine Auftritte gehören zu den Glanzpunkten des Films.“
"Josh, du bestellst wie Tommy"
"Will und Tommy sind ein ikonisches Duo", ergänzt Josh Brolin. "Wenn man einen großartigen Film wie 'Men in Black' sieht, dann sitzt man im Publikum und denkt: Mann, wie die möchte ich auch sein. Man will genauso lässig sein, will genauso gut mit einem anderen Typen harmonieren. Und dann erhält man eines Tages das Angebot, genau das zu tun. Das ist wie ein Lottogewinn. Als ich den Anzug anlegte, hätte ich mich nicht surrealer fühlen können. Ich fühlte mich wie Superman.“
Zur Vorbereitung habe er den ersten Film "45 oder 50 mal gesehen", erzählt Brolin. Er habe vor allem Tommy Lee Jones' Stimme zugehört, um seinen "Men in Black"-Tonfall imitieren zu können. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen habe, aber Freunde von mir beteuerten, dass ich genauso klang wie er. Wir gingen zum Essen, und ich hörte sie sagen: 'Josh, du bestellst wie Tommy'.“ Auch was die Figur des Agent K betrifft, wollte Brolin seinen Kollegen weniger nachmachen, sondern hatte sich vorgenommen, "eine Version von Tommy zu nehmen und dann ein eigenes Ding daraus zu machen."
Wo endet Tommy Lee Jones und fängt Josh Brolin an?
Das scheint ihm gelungen zu sein, jedenfalls findet Will Smith nur Lob für Brolins Leistung: "Josh hatte Tommy so gut studiert, dass es nicht den geringsten Missklang gab, als er an Bord kam. Die Chemie zwischen ihm und mir war beinahe identisch, und das lässt sich nicht so leicht herstellen." Und auch Regisseur Barry Sonnenfeld zeigt sich begeistert: "Wir drehten die einzelnen Akte in der richtigen Reihenfolge. Tommy spielte K im ersten Akt, dann übernahm Josh und spielte K im zweiten und fast den gesamten dritten Akt, und dann kam Tommy in der letzten Woche des Drehs wieder an die Reihe", erinnert er sich. "Ich finde es überaus faszinierend, dass ich den Eindruck hatte, ich würde stets mit ein und demselben Schauspieler arbeiten. Die Darstellungen waren so nahtlos, dass ich Schwierigkeiten hatte zu sagen, wo Tommy Lee Jones endet und Josh Brolin beginnt. Für mich ist es nicht Tommy, der K spielt, und Josh, der K spielt. Es ist einfach K.“
Kinostart: 24. Mai 2012