Kino Schauspieler Tony Curtis ist tot
Tony Curtis ist tot. Er war einer der letzten großen Hollywoodlegenden. Er spielte Frauenmörder und Transvestiten, Drahtseiltänzer und Seeräuber. Aber vor allem war er Herzensbrecher - im Film wie im Leben. Von Krankheit gezeichnet starb er nun im Alter von 85 Jahren. Das bestätigte der Agent von Curtis' zweiter Ehefrau Christine Kaufmann am Donnerstag auf dapd-Anfrage. Er sei in seinem Haus in Henderson im US-Bundesstaat Nevada gestorben, sagte der Sprecher der Familie, Preston Ahearn, dem US-Sender ABC News. Seine Frau Jill Vandenberg sei bei ihm gewesen.
Tony Curtis war mehrmals verheiratet. Seine erste Ehefrau war die Schauspielerin Janet Leigh. Aus dieser Verbindung stammen die beiden Töchter Kelly und Jamie Lee Curtis. Letztere ist ebenfalls eine erfolgreiche Schauspielerin. 1963 heiratete er die Schauspielerin Christine Kaufmann; aus dieser Ehe gingen die Töchter Alexandra und Allegra hervor. Die Schauspielerin Christine Kaufmann lernte er 1961 kennen - er war 36, sie 16. Für die Deutsche verließ er Leigh, aber die Ehe hielt nur vier Jahre. Vier Tage nach der Scheidung heiratete Curtis schon wieder, ein Fotomodell. "Ich war dumm, diese Frau ziehen zu lassen", sagte er später über Kaufmann. Curtis wurde insgesamt sechs Mal Vater. Zuletzt war er mit der Reitlehrerin Jill Vandenberg verheiratet, die mehr als 40 Jahre jünger war.
Gutaussehendes Talent
Wenn eine Nebenrolle nicht einmal im Abspann erwähnt wird und der Schauspieler trotzdem Tausende Fanbriefe bekommt ("an den schönen Unbekannten"), dann muss er wirklich ein großes Talent sein - oder sehr gut aussehen. Bei Tony Curtis war es beides. Über Jahrzehnte gehörte er zu den gefragtesten Schauspielern - und Männern - Hollywoods, den Status einer Filmlegende hatte er schon, als er noch selbst spielte. Sein jüdischer Vater Mono Schwartz war ebenfalls Schauspieler, war aber nur in Ungarn berühmt. Als Einwanderer in den USA war er an der Sprache gescheitert. Er brachte seine Familie als Schneider durch.
Schwere Jugend
Tony Curtis, der mit bürgerlichem Namen Bernard Schwartz hieß, wuchs in bescheidensten Verhältnissen auf. Bereits mit elf Jahren war er Mitglied einer Streetgang, erzählt er in seinem Buch "I Like it Hot". Von klein auf fürchtet er die Prügel seiner Mutter. Später stellt sich heraus, dass sie an Schizophrenie litt. Sein jüngerer Bruder Julie wurde von einem Lastwagen überfahren, als Bernard auf ihn aufpassen sollte. Bobby, sein anderer Bruder, war geisteskrank. Die Jugenderfahrungen prägten Curtis nannte, als "natural actor". In "Brut des Satans" (1949) spielte sich das Straßenkind aus der Bronx einfach selbst. Die Rolle verschaffte ihm immer größere Auftritte in allen möglichen Kostüm- und Abenteuerfilmen. In "Flucht in Ketten" mit Sidney Poitier überzeugte er später als dramatischer Schauspieler, mit Burt Lancaster und Gina Lollobrigida brillierte er in "Trapez".
"Die Zwei" wurde zum Kult
Curtis spielte in mehr als 100 Filmen mit. Berühmt wurde er durch den Billy-Wilder-Film "Manche mögen's heiß" von 1959, in dem er an der Seite von Marilyn Monroe und Jack Lemmon spielte. Jahrzehnte später, lange nach Monroes Tod, enthüllte Curtis, dass Marilyn und er während der Dreharbeiten eine Affäre gehabt hätten. Er sei auch der Vater des Kindes gewesen, das sie damals erwartete, dann aber verlor, brüstete er sich in seinen jüngsten Memoiren "American Prince". Erfolg feierte Curtis auch im Fernsehen: Die Serie "Die Zwei" mit James-Bond- Darsteller Roger Moore wurde Anfang der 70er Jahre zum Kult.