Er wurde 66 Jahre Fantasy-Autor Terry Pratchett ist tot
Der britische Fantasy-Autor Terry Pratchett ist tot. Der Verfasser der "Scheibenwelt"-Romane starb im Alter von 66 Jahren, wie der Verlag Transworld Publishers am Donnerstag mitteilte. Er litt an Alzheimer.
"Die Welt hat einen seiner klügsten, scharfsinnigsten Geister verloren", sagte Verlagschef Larry Finlay von Transworld Publishers. Die "Scheibenwelt"-Romane wurden in 37 Sprachen übersetzt. Der Fantasieplanet ist flach und wird von vier Elefanten getragen, die auf einer Schildkröte stehen.
Rund 60 Millionen seiner Bücher - er hat 70 verfasst - wurden weltweit verkauft. Schon mit 13 Jahren veröffentlichte er sein erstes Werk, eine Kurzgeschichte. In den 90er Jahren war er der britische Autor mit den besten Verkaufzahlen.
Im Jahr 2009 ernannte Königin Elizabeth II. Pratchett zum Ritter und verlieh ihm den Titel Sir.
Vom Lokaljournalisten zum Bestseller-Autor
Ursprünglich hatte er eine Ausbildung zum Journalisten in einer Lokalredaktion durchlaufen. Das Schreiben scheint in der Familie zu liegen: Auch seine Tochter Rhianna ist als Autorin tätig.
Bekannt geworden war der Schriftsteller, dessen Markenzeichen ein schwarzer Filzhut und ein schwarzer Mantel waren, auch als "Alzheimer-Krieger". Pratchett hatte im Dezember 2007 bekanntgegeben, dass er an einer sehr seltenen Form der Gehirn-Erkrankung leidet.
Pratchett hatte in Interviews offen und ergreifend über die Krankheit gesprochen, mit der er täglich zu kämpfen hatte und die er gern als "Widrigkeit" bezeichnete. Er gab seinen Führerschein ab, seine steifen Finger mussten sich jeden Tag neu die Tastatur seines Computers erarbeiten, wie er erzählte.
Vom Schreiben hielt ihn das nicht ab: Erst im vergangenen Jahr beendete er seinen letzten Roman. Er spielte wieder in der "Scheibenwelt", die den Autor berühmt gemacht hatte. Die Geschichten spielen auf einem flachen Planeten ("Discworld"), der sich auf dem Rücken von vier gigantischen Elefanten durch das Weltall bewegt, die wiederum auf dem Rücken einer Riesenschildkröte stehen.
"Wie alle seine Leser wissen, war 'Scheibenwelt' sein Mittel, seine Welt auf die Schippe zu nehmen; er tat das brillant, mit großem Geschick, enorm viel Humor und anhaltender Erfindungsgabe", teilte sein Verleger Larry Finlay mit. 1983 war das erste Buch der Reihe erschienen, "Die Farben der Magie". Wenig später hatte die Fantasiewelt Fans in vielen Ländern, rund 40 Romane der Reihe sind erschienen.
Er machte sich für aktive Sterbehilfe bei unheilbar Kranken stark und ging auch dabei der öffentlichen Debatte nicht aus dem Weg. 2010 warb er bei einer öffentlichen Vorlesung für das Recht, den Zeitpunkt des Todes selbst zu bestimmen. Sterbehilfe solle entkriminalisiert werden, Kommissionen sollten Fälle prüfen, sagte er damals. Und er kündigte an: "Ich habe mir vorgenommen, bevor Alzheimer mich kriegt, kriege ich" die Krankheit. Er spendete auch eine Million Dollar für die Alzheimer-Forschung.
Sein letzter Tweet: "The End"
Auch auf Pratchetts Twitter-Account wurde sein Tod bekannt gegeben. Die Reihe von vier Nachrichten endete mit: "The End."
Es waren seine Tochter und sein enger Freund Rob Wilkins, die Fans über Twitter über den Tod des Autors informierten. «Terry nahm den Arm des Todes und folgte ihm durch die Türen und weiter zur schwarzen Wüste unter der endlosen Nacht», schrieben sie auf Pratchetts offiziellem Account und dem seiner Tochter Rhianna.
Das letzte Kapitel ist abgeschlossen. "Diese letzten paar Tweets wurden mit zitternden Händen und Augen voller Tränen gesendet", schrieb Rhianna später.
Dem Verlag zufolge starb er "zu Hause, während seine Katze auf seinem Bett schlief, umgeben von seiner Familie". Er lebte mit seiner Frau Lyn, mit der er seit rund 45 Jahren verheiratet war, in der englischen Grafschaft Wiltshire.
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