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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vierschanzentournee in Innsbruck Deutscher Bundestrainer: "Die Tournee ist durch"
Es ist die Vierschanzentournee der Österreicher. Das zeigte sich erneut in Innsbruck. Für die Deutschen lief es weniger gut.
Am Samstag ging es für die besten Skispringer der Welt bei der Vierschanzentournee in Innsbruck weiter. Und wieder waren es die Österreicher, die herausragende Leistungen zeigten. Am Ende siegte Stefan Kraft vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig.
Bester Deutscher wurde Pius Paschke, er landete auf dem achten Rang. Über die Leistung der Österreicher sagte er in der ARD: "Die pushen sich extrem gegenseitig." Seine eigenen Sprünge bilanzierte der 34-Jährige so: "Bei mir fehlt ein bisschen was. Es ist nicht ganz so die Leichtigkeit da, wie es schon im Winter war."
Bundestrainer Stefan Horngacher erklärte: "Wir haben gehofft, dass wir besser reinkommen in den Wettkampf, das ist uns nicht gelungen. Es hat verkrampft ausgeschaut. Die Sportler wollen das Beste machen, was geht. Manchmal geht der Schuss nach hinten los, heute war es so, dass es nach hinten losgegangen ist. Wir müssen damit leben." Zudem bestätigte Horngacher: "Die Tournee ist durch."
So lief der erste Durchgang
Es war nicht der erste Durchgang der Deutschen: Für Felix Hoffmann war nach 115,5 Metern der Sprung beendet. Damit konnte der 27-Jährige den Zweikampf gegen den Polen Jakub Wolny nicht gewinnen. Auch über die Lucky Loser schaffte er es nicht in den zweiten Durchgang. Etwas besser machte es Adrian Tittel. Er kam auf 114 Meter. Allerdings sprang Roman Koudelka mit 117,5 Metern weiter und gewann das Duell für sich.
Karl Geiger musste sich gegen den US-Amerikaner Kevin Bickner beweisen. Der DSV-Adler flog 124 Meter weit, hatte allerdings Probleme bei der Landung und wackelte deutlich. Dadurch verlor auch er sein Duell und schüttelte nur mit dem Kopf. Geiger sagte danach: "Es ist einfach ein bisschen spiegelig, ein bisschen rutschig. Ich habe den Sprung nicht sauber hingesetzt, dann habe ich mir den Ski verschnitten. Glücklicherweise bin ich nicht gestürzt, aber das tut, was die Haltungspunkte angeht, ziemlich weh." (Mehr zu dem Rückschlag des DSV-Adlers lesen Sie hier.)
Hannawald: "Immer bitter"
Direkt in den zweiten Durchgang schaffte es Andreas Wellinger. Der 29-Jährige landete nach 127 Metern. ARD-Experte Sven Hannawald betitelte den Sprung und die Leistung Wellingers als "unheimlich wichtig". Auch Wellinger ballte die Fäuste und freute sich, ebenso wie Bundestrainer Stefan Horngacher. Pius Paschke kam mit 128,5 Metern souverän weiter. Ebenso Philipp Raimund, der 124 Meter weit sprang, allerdings nicht an seine Leistung aus der Qualifikation anknüpfen konnte.
Sven Hannawald sagte über die Leistung der Deutschen: "Es ist immer bisschen bitter, weil du eigentlich gefühlt zugucken kannst, wie sie es selber runterarbeiten." Im ersten Durchgang dominierten erneut die Österreicher. Angeführt von Jan Hörl, vor Stefan Kraft und Daniel Tschofenig. Paschke lag nach dem ersten Durchgang auf Rang sieben.
So lief der zweite Durchgang
Philipp Raimund schaffte im zweiten Durchgang 128,5 Meter und machte dadurch Plätze gut. Hannawald ärgerte sich jedoch über den DSV-Adler, weil dieser den ersten Sprung nicht so erwischte und meinte: "Den ersten Durchgang kriegst du dadurch nicht zurück." Raimund sagte in der ARD, dass er "Anspannung" gefühlt habe. Dennoch setzte sich Raimund vorerst an die Spitze, wurde jedoch schnell von den Österreichern Markus Müller und Michael Hayböck abgelöst.
An den beiden Österreichern kam auch Andreas Wellinger nicht vorbei. Er zeigte mit 124,5 Metern bei schlechteren Bedingungen eine solide Leistung. Für die Spitze reichte es jedoch nicht. Viel besser lief es für Gregor Deschwanden. Der Schweizer erreichte 129 Meter. Hannawald bezeichnete den Sprung als "Marke". Und mit dieser übernahm er die Führung.
Pius Paschke wurde trotz des Rückstandes in der Gesamtwertung von den Fans in Innsbruck gefeiert. Allerdings hatte er keine guten Bedingungen und landete bereits nach 123,5 Metern. Die Österreicher flogen laut Hannawald "in anderer Liga". Daniel Tschofenig kam auf 127,5 Meter und schrie seine Freude hinaus. Damit setzte er sich vor Deschwanden. Doch Stefan Kraft steigerte das noch einmal mit seinen 132,5 Metern. Jan Hörl kam auf 132 Meter und landete dahinter.
- Eigene Beobachtung in der ARD