Erster Weltcup in Sölden Das müssen Sie zum Start der Alpin-Saison wissen
An diesem Wochenende startet die Ski-Alpin-Saison traditionell in Sölden. t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Weltcup-Auftakt und sagt, auf welche Rennfahrer Sie achten müssen.
Was steht an?
In Sölden (Österreich) beginnt am Wochenende traditionell die Weltcup-Saison der Alpinen. Am Samstag fahren die Frauen einen Riesenslalom, am Sonntag die Männer. Geplant sind weitere 77 Wettbewerbe an 31 Orten. Höhepunkt des Winters sind die Olympischen Spiele, ausgetragen in Pyeongchang (Südkorea) vom 9. bis 25. Februar.
Welche Deutschen starten?
An der Spitze des Aufgebots stehen Viktoria Rebensburg (Kreuth) und Felix Neureuther (Partenkirchen). Daneben sind Patrizia Dorsch (Schellenberg), Jessica Hilzinger (Oberstdorf) und Maren Wiesler (Münstertal) dabei sowie Stefan Luitz (Bolsterlang), Alexander Schmid (Fischen) und nach einer Schuhrandprellung Linus Straßer (München).
Wer fehlt?
Lindsey Vonn fehlt nicht – und das ist überraschend. Seit ihrem letzten Auftritt 2012 hatte die Speed Queen Sölden gemieden, ein Start war auch in diesem Jahr unwahrscheinlich. Zwei Tage vor dem Rennen entschied sich die 33-Jährige anders und wird ihren ersten Weltcup-Riesenslalom seit Januar 2016 bestreiten. Erst später in die Saison einsteigen werden Olympiasiegerin Anna Veith, Lara Gut, Eva-Maria Brem und Federica Brignone. Weltmeisterin Ilka Stuhec und Olympiasieger Carlo Janka verpassen die Saison, der sechsmalige Gesamtsieger Marcel Hirscher, Aksel Lund Svindal und Fritz Dopfer verzichten nach Verletzungen. Dopfer kann "nahezu schmerzfrei Skifahren", braucht aber "noch ein paar Trainings, um auch bei schwierigen Bedingungen konkurrenzfähig zu sein".
Was erwarten die Deutschen von der Saison?
Bei Olympia sollen Neureuther und Co. drei Medaillen holen, das war auch bei der jüngsten WM in St. Moritz die Vorgabe. Dort verhinderte Neureuther mit Slalom-Bronze eine Nullrunde. "Felix hat mir den Arsch gerettet", sagt DSV-Alpinchef Wolfgang Maier. Auch 2018 ist Neureuther aussichtsreichster Anwärter. "Es steckt definitiv noch in mir, dass ich Rennen gewinnen kann und dort ganz vorne bin", sagt er. Rebensburg und die Mannschaft im neuen "Team Event" hoffen ebenfalls auf Medaillen.
Wer sind die großen Favoriten?
Im Kampf um die große Kristallkugel wird Mikaela Shiffrin erneut kaum zu schlagen sein, bei den Männern bleibt abzuwarten, wie stark Hirscher zurückkommt. Wie der Österreicher schielt Shiffrin vor allem nach Pyeongchang. Noch sei sie in den USA fast unbekannt, ein "average Joe", sagt die dreimalige Weltmeisterin, "Olympia ist der beste Weg, damit ich bekannter werde."
Was ist neu?
Die wichtigste Veränderung: Die Männer fahren im Riesenslalom wieder kürzere Kurvenradien. Nach der Verlängerung 2012 von 27 auf 35 Meter sind es jetzt nur noch 30, weil das Ziel, weniger (Knie-)Verletzungen zu haben, nicht erreicht worden war. Der längere Radius erforderte mehr Kraftaufwand, Rückenprobleme waren häufig die Folge. Jetzt ist die Disziplin technisch etwas weniger anspruchsvoll, was Speedspezialisten zugute kommen dürfte.
Und sonst?
Die deutschen Frauen haben in Jürgen Graller einen neuen Cheftrainer. "Das ist der geilste Job der Welt", sagt der Österreicher, der um Rebensburg wieder eine echte Mannschaft aufbauen soll. Am Neujahrstag wird in Oslo am heiligen Ski-Berg Holmenkollen erstmals ein Skirennen gefahren ("City Event"). Und Anfang Februar erlebt Garmisch-Partenkirchen bei der Olympia-Generalprobe ebenfalls eine Premiere: Eine Frauen-Abfahrt in zwei Läufen.
Wann wird in Deutschland gefahren?
Die Männer machen am 27./28. Januar kurz vor Olympia für Abfahrt und Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen Station, die Frauen fahren dort eine Woche später zwei Abfahrten (eine traditionelle). Am 9./10. März gastiert der Ski-Zirkus vor dem Weltcup-Finale in Are/Schweden mit Riesenslalom/Slalom der Frauen in Ofterschwang.