Reaktion nach Manipulation im Skispringen Weltverband erlaubt Sportlern nur noch einen Anzug

Die Manipulation von Sprunganzügen sorgt im Skispringen seit dem vergangenen Wochenende für großen Wirbel. Der Weltverband reagiert und beschließt Änderungen für die restliche Saison.
Der Skisprung-Weltverband Fis hat nach dem jüngsten Skandal um manipulierte Anzüge neue Regeln für die verbleibenden Weltcup-Wettkämpfe beschlossen. Die Athleten dürfen bis zum Saisonende nur noch mit einem einzigen Sprunganzug antreten. Dieser muss bereits in diesem Winter mit einem Identifikations-Chip ausgestattet worden sein. Ein zweiter Anzug darf lediglich als Ersatz zur Verfügung stehen, falls der Hauptanzug beschädigt wird.
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Vor dem heutigen Weltcup am Holmenkollen in Oslo sollen die Anzüge gemeinsam mit den Sportlern überprüft werden. Nach dem Wettkampf werden die Anzüge von Offiziellen der Fis eingesammelt und rund 30 Minuten vor dem nächsten Training oder Wettbewerb wieder ausgegeben. Diese neuen Vorgaben betreffen auch die Nordische Kombination.
Top-Springer suspendiert
Hintergrund der Regeländerung sind die Vorfälle bei den kürzlich beendeten Weltmeisterschaften in Trondheim. Dort waren manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer aufgefallen (alles zum Skandal lesen Sie hier).
Der WM-Gastgeber hatte eine unerlaubte Naht in den Anzügen angebracht, die den Sportlern mehr Stabilität nach dem Absprung verleihen und damit einen Vorteil in der Luft verschaffen sollte. Infolge der Enthüllungen suspendierte die Fis unter anderem die norwegischen Top-Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang.
Im Interview mit t-online spricht auch der frühere deutsche Leistungsträger Severin Freund über den Betrug (das ganze Gespräch lesen Sie hier). Freund sagt in Bezug auf die Suspendierung der norwegischen Athleten: "Das war wahrscheinlich auch das Mindeste, was man jetzt in dem Moment machen musste, um da irgendwie eine Reaktion zu zeigen." Zudem sagt der Weltmeister von 2014 zum Betrug: "Man kann noch gar nicht absehen, was das für Folgen haben wird. Es ist ein riesengroßes Drama. Gleichzeitig habe ich die Hoffnung, dass es eine große Chance sein kann." (Warum, lesen Sie hier.)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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