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Benedikt Doll verrät: So bereiten sich die Biathlon-Stars auf die Saison 2019/20 vor


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Doll verrät
So bereiten sich die deutschen Biathlon-Stars auf die Saison vor

  • T-Online
InterviewVon Alexander Kohne

01.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Benedikt Doll beim Saisonauftakt in Östersund: 2017 wurde er Weltmeister.Vergrößern des Bildes
Benedikt Doll beim Saisonauftakt in Östersund: 2017 wurde er Weltmeister. (Quelle: Bildbyran/imago-images-bilder)
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Seit diesem Wochenende geht es im Biathlon-Weltcup endlich wieder um Punkte. Doch was machen die deutschen Skijäger eigentlich in den Monaten davor? Weltmeister Benedikt Doll erklärt die Vorbereitung.

Die Kombination von Langlauf und Schießen macht Biathlon zu einer der beliebtesten Wintersportarten überhaupt. Das erfordert ein besonderes Training. Benedikt Doll, Einzelweltmeister von 2017 und zweifacher Olympia-Bronzemedaillengewinner, hat t-online.de verraten, wie das funktioniert.

t-online.de: Herr Doll, was macht ein Profi-Biathlet eigentlich im Sommer?

Benedikt Doll (29): Auf jeden Fall nicht die Füße hochlegen (lacht). Nach dem Saisonende im März haben wir zwei Wochen Pause. Ab Mitte April geht das Training wieder los. Weil dann natürlich kein Schnee liegt, betreibt man viele andere Sportarten: Radfahren, Laufen, Wandern oder Paddeln. Dazu kommen die Ski-Roller – unser Haupttrainingsmittel in dieser Zeit. Das macht man eigentlich den ganzen Sommer über bis zum Herbst.

Trainieren Sie dabei eher individuell oder in der Gruppe?

Beides. Bei mir ihm Schwarzwald gibt es beispielsweise eine Trainingsgruppe. Wir machen zwei- bis dreimal in der Woche zusammen ein Schießtraining, jeweils etwa vier Stunden. Alles drumherum organisiere ich im Sommer größtenteils selber. Da bin ich oft mit meinem Trainingskollegen Roman Rees unterwegs. Aber ich trainiere auch mit Athleten aus anderen Sportarten wie Fabian Rießle (Olympiasieger in der Nordischen Kombination, Anm. d. Red.), dem ehemaligen deutschen Mountainbike-Meister Markus Bauer oder Ironman-Triathlet Nils Frommhold.

Wie verändert sich der Trainingsumfang vom Sommer bis zum Herbst und Winter?

Im Sommer, wenn wir viele Ausdauereinheiten machen, haben wir etwa 20 Stunden in der Woche mit physischer Belastung. Im Herbst steigern wir die Intensität und der Gesamtumfang schrumpft. Das Training wird spezifischer, man macht noch mehr auf Ski-Rollern, und immer im Komplex – also dem Wechsel von Laufen und Schießen. Da ist man pro Wochen bei vielleicht 15 Stunden physischer Belastung. Mit Anfahrt, Schießtraining, Material usw. kommt man da immer auf eine 50-Stunden-Woche. Ab Oktober startet dann die intensive Vorbereitung auf den Winter. Im November geht es zwei bis drei Wochen zum Training auf Schnee nach Norwegen und Ende des Monats in Östersund los mit dem Weltcup (der seit Samstag läuft und in dem Doll heute ab 12.30 im Sprint an den Start geht, Anm. d. Red.).

Wie ist der Umstieg von Ski-Rollern auf echte Skier?

Auf Skiern muss man auf jeden Fall mit mehr Gefühl laufen. Im Vergleich dazu läuft es sich auf Rollern wie auf Schienen. Das kann man sich vielleicht so vorstellen, als ob man einerseits mit fein geschliffenen Schlittschuhen läuft und andererseits stumpfe Schlittschuhe oder gar Plastikkufen hat. Mit denen rutscht man schneller weg und man braucht viel mehr Gefühl beim Fahren.


Wie viele Wochen Urlaub haben Sie im Jahr?

Ich bin als Sportsoldat bei der Bundeswehr und habe offiziell 30 Tage Urlaub. Im April mache ich normalerweise zwei Wochen, in denen ich allerdings ungern wegfahre – was meiner Freundin manchmal gar nicht gefällt (lacht). Nachdem ich den ganzen Winter unterwegs war, bin ich ganz gerne mal daheim. Da müssen wir immer einen Konsens finden. Dann gibt es im Juli nochmal eine freie Woche und im September, nach der Deutschen Meisterschaft, knapp zwei. Also insgesamt gute vier Wochen über das Jahr verteilt.

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