Sprint in Annecy Platz zwei! Nur Kuzmina schneller als Dahlmeier
Mit einem breiten Grinsen hüpfte Laura Dahlmeier auf das Podest und winkte mit dem Blumenstrauß in der Hand ins Publikum, der zweite Platz im Sprint von Annecy fühlte sich für die Biathlon-Königin fast an wie ein Sieg. Nach einem auch krankheitsbedingt schwierigen Saisonstart hat sich die siebenmalige Weltmeisterin im Olympia-Winter eindrucksvoll zurückgemeldet.
"Der Winter hat bei mir auch schon vor ein paar Wochen angefangen. Aber das ist die erste Podestplatzierung im Einzel und ich bin sehr happy darüber", sagte Dahlmeier, die zum Weltcup-Auftakt in Östersund vor zwei Wochen noch aufgrund einer Erkältung hatte pausieren müssen, im ZDF: "Es hat richtig Spaß gemacht, hier zu laufen."
"Bin noch nicht bei 100 Prozent"
Mit aufgerissenem Mund war die 24-Jährige zuvor den letzten Anstieg hinaufgestürmt und völlig ausgepumpt hinter der Ziellinie zusammengesackt. Doch die Anstrengung hatte sich gelohnt: Nur die überlegene Slowakin Anastasiya Kuzmina war bei ihrem neunten Weltcupsieg besser.
"Ich bin noch nicht ganz bei 100 Prozent", sagte Dahlmeier - doch die Formkurve steigt steil nach oben. Am zurückliegenden Wochenende in Hochfilzen war als bestes Resultat ein zehnter Rang in der Verfolgung herausgesprungen.
In den französischen Alpen blieb die Partenkirchnerin am Donnerstag am Schießstand fehlerfrei, und in der Loipe stand am Ende die fünftbeste Laufzeit zu Buche.
Herrmann nur Fünfte
Im Hinblick auf ihre ansteigende Formkurve vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) meinte Dahlmeier nur: "Ich denke, das passt." Im Ziel von Annecy lag sie 33,9 Sekunden hinter Kuzmina und verschaffte sich damit auch eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (11.45 Uhr). Rang drei ging an Vita Semerenko aus der Ukraine (0).
"Ich bin sehr zufrieden. Laura meldet sich als Podiumsläuferin zurück", sagte Bundestrainer Gerald Hönig und freute sich über ein "tolles Mannschaftsergebnis". In Denise Herrmann (Oberwiesenthal/1) auf Platz fünf und Maren Hammerschmidt (Winterberg/1) als Neunte landeten zwei weitere Läuferinnen des Deutschen Skiverbands (DSV) in den Top 10.
"Ich bin schon nicht mehr ganz so frisch wie in Östersund", sagte die ehemalige Langläuferin Herrmann, die in Schweden die ersten beiden Siege ihrer Biathlon-Karriere gefeiert hatte: "Es war trotzdem ein gutes Rennen. Ich hoffe, dass ich im Verfolger daran anknüpfen kann."
Beim dritten Weltcup des olympischen Winters folgt am Freitag der Sprint der Männer (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport). Am Samstag stehen die Verfolgungsrennen auf dem Programm. Die Frauen starten um 11.45 Uhr, die Männer gehen um 14.45 Uhr in die Loipe. Den Abschluss bildet am Sonntag der Massenstart bei Frauen (11.45 Uhr) und Männern (14.30 Uhr).