Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Enttäuschung bei Biathlon-WM Trotz starkem Finish: Deutsche Staffel verpasst Medaille

Schwach gestartet, stark aufgeholt – und dann im Pech: Die deutschen Biathletinnen sind an WM-Edelmetall in der Staffel vorbeigeschrammt. Dabei gab es einige Überraschungen.
Die deutschen Biathletinnen haben eine Staffel-Medaille bei der Weltmeisterschaft verpasst. In einem ereignisreichen Rennen in Lenzerheide in der Schweiz wurde das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) Fünfter.
1:58,4 Minuten vor Sophia Schneider, Selina Grotian, Julia Tannheimer und Franziska Preuß kam das Team aus Frankreich ins Ziel, das souverän gewann. Zweiter wurde Norwegen (+1:04,2 Minuten) vor Schweden (+1:44,5 Minuten).
DSV-Quartett bis zum Schluss in Medaillenlotterie dabei
Die Entscheidung über die letztendliche Medaillenverteilung fiel dabei beim achten und letzten Schießen. Bei diesem ging Franziska Preuß volles Risiko, verpasste mit zwei Nachladern allerdings eine bessere Platzierung.
"Ich war mir der Situation schon bewusst. Das ärgert mich", sagte die deutsche Vorzeigeathletin am ARD-Mikrofon und fügte an: "Es wurde von Schuss zu Schuss etwas unruhiger."
Lange grämen wollte sich Preuß allerdings nicht, hatte sie das deutsche Team durch eine starke Aufholjagd doch überhaupt erst in die Position gebracht, so spät im Rennen noch nach einer Medaille greifen zu können: "That's the game. Ich glaube, ich habe es noch mal spannend gemacht", fasste die 30-Jährige in der ARD zusammen. Insgesamt kam das DSV-Team auf eine Strafrunde und zehn Fehlschlüsse.
Schneider entschuldigt sich nach Schießfehlern
Bitter war dabei, dass ein Großteil davon auf das Konto von Startläuferin Schneider ging und das deutsche Quartett so früh einem deutlichen Rückstand hinterherlief. Entsprechend niedergeschlagen war die 27-Jährige nach vier Nachladern und der Strafrunde.
"Ich habe einfach den Stress von der Strecke beim Schießen nicht wegbekommen und bin richtig enttäuscht", sagte Schneider, die auf Platz 16 an Goritan übergab und sich direkt bei ihren Teamkolleginnen entschuldigte: "Es tut mir sehr leid für die Mädels, aber man kann's nicht mehr ändern."
Preuß reagierte direkt nach ihrem Zieleinlauf, lief zielgerichtet auf Schneider zu und tröstete diese. "Ich habe ihr gesagt, dass das zu jeder Biathlon-Karriere dazugehört. Das passiert. Solche Situationen machen einen stärker", verriet die Verfolgungsweltmeisterin.
- Eigene Beobachtung
- ARD-Interviews mit Sophia Schneider und Franziska Preuß