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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Deutsche Tennislegende Boris Becker spricht über seine berufliche Zukunft
Zum 129. Mal finden derzeit in Paris die French Open statt. t-online.de war beim größten Sandplatzturnier des Jahres live vor Ort – und traf dort auch Boris Becker.
Boris Becker ist entspannt. In wenigen Minuten beginnt die Aufzeichnung der Sendung "Matchball Becker", die der sechsmalige Grand-Slam-Sieger seit 2017 als Experte für den paneuropäischen Sender Eurosport begleitet.
Er wirkt konzentriert, fokussiert, ist sehr ruhig. Doch plötzlich schreit er: "Allez les Bleus". Der Franzose Gael Monfils hat sich soeben gegen den Japaner Daniel Taro in drei Sätzen durchgesetzt – zur Freude Beckers.
Becker scheint Bestimmung gefunden zu haben
Wenige Sekunden später beginnt die Sendung. Becker bespricht mit seinem Moderationskollegen Matthias Stach den Fünf-Satz-Sieg Alexander Zverevs in der ersten Runde, Andrea Petkovics Combebackqualitäten sowie die Rückhand Longline von Vorjahressiegerin Simona Halep – und greift dabei auch selbst wieder zum Schläger. Becker scheint seine Bestimmung gefunden zu haben.
Doch kann er sich nicht auch vorstellen, wieder an der Seite eines Spielers zu agieren? "Ich würde es nicht ausschließen. Ich weiß, das hört mein Producer nicht gern", sagt der 51-Jährige vor Sendungsbeginn in einer kleinen Gesprächsrunde mit Journalisten, an der auch t-online.de teilnahm.
Er coachte schon den heutigen Weltranglistenersten Novak Djokovic. In seine Trainerzeit fielen insgesamt sieben Grand-Slam-Titel des Serben, der mittlerweile wieder mit deutlichem Vorsprung die Weltrangliste anführt. Auch heute noch verfolgt er die Spiele des 15-fachen Grand-Slam-Siegers mit besonderem Interesse.
Becker über Federer: "Roger hat seine eigene Uhr"
Doch aktuell konzentriert sich Becker, der ebenfalls als Head of Mens Tennis beim Deutschen Tennis Bund tätig ist, auf seine Aufgabe beim TV-Sender. "Ich bin hier schon sehr zufrieden bei Eurosport, es macht mir großen Spaß", schiebt Becker mit einem Lächeln nach – nimmt aber auch den Tennisnachwuchs in die Pflicht: "Es gibt Fälle, da wollen die Trainer den Erfolg zum Teil mehr als die jungen Spieler. Das ist dann scheiße."
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Einem, dem fehlender Wille wohl kaum abgesprochen werden kann, ist der Schweizer Roger Federer. Dieser nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal seit vier Jahren wieder an den French Open teil. Ob Becker glaubt, dass es Federers letzte French Open sein werden, will t-online.de von ihm wissen. "Ich kann es mir nicht vorstellen", so der gebürtige Leimener. "Aber das sag' ich seit fünf Jahren. Roger Federer hat seine eigene Uhr."