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Experte erklärt: So ernähren sich die Rad-Stars


Bizarre Spezialkost
Was die Tour-Profis so schnell macht

t-online, Benjamin Zurmühl

09.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Bis zu neun Liter am Tag müssen die Radsportler, hier Pierre-Luc Perichon, konsumieren.Vergrößern des Bildes
Bis zu neun Liter am Tag müssen die Radsportler, hier Pierre-Luc Perichon, konsumieren. (Quelle: Manngold/imago-images-bilder)

Kaum ein Wettbewerb ist so anstrengend wie die Tour de France. Jeden Tag sind die Radsportler mehrere hundert Kilometer unterwegs. Die anstrengenden Etappen kosten viel Kraft – und Kalorien. Das erfordert auch eine spezielle Ernährung.

Günter Wagner vom Deutschen Institut für Sporternährung erklärt bei t-online.de, worauf es bei der Ernährung für die Radsportler ankommt.

Worauf müssen Radsportler allgemein achten?

"Bei einer normalen Etappe verbrauchen die Radsportler 5000-6000 Kalorien. Bei einer Bergetappe sogar 8000-9000. Man sagt, dass Radsportler pro verbrauchter Kalorie einen Milliliter Wasser trinken müssen. Demnach wären das acht bis neun Liter. Die Fahrer können jedoch nicht im Voraus trinken. Der Körper hat nämlich für Wasser keinen Vorrat wie bei einem Energiespeicher bei Kohlenhydraten und Fetten. Deshalb muss während und nach der Etappe viel getrunken werden."

Wie sollten sich Sportler vor dem Rennen ernähren?

"Es gibt drei energieliefernde Nährstoffe: Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Letztere eignen sich am besten, da sie am schnellsten verarbeitet werden können. Deshalb ernähren sich Radsportler sehr Kohlenhydrat-lastig. Das Frühstück ist deshalb sehr süß. Müsli mit Trockenfrüchten eignet sich sehr gut. Auch Brot mit süßem Belag ist ideal. Vor den extremen Etappen essen die Radsportler morgens auch schon mal Grießbrei und Spaghetti.“

Was nehmen Sportler während einer Etappe zu sich?

"Während der Fahrt konsumieren die Radsportler Gele, die konzentrierte Kohlenhydrate sind. Dadurch können die Fahrer viel schneller ihre Leistung erbringen, als bei Eiweißen oder Fetten. Die kann der Körper leicht aufnehmen und direkt verarbeiten.“

Wie sieht die ideale Ernährung nach dem Rennen aus?

Trinken: "Neben dem Wasser, welches getrunken werden sollte, eignet sich vor allem ein alkoholfreies Bier. Die Sportgetränke sind alle konzipiert, um während des Rennens zu helfen und sind kaliumarm. Nach einer Etappe müssen die Speicher jedoch wieder aufgefüllt werden. Dabei braucht der Körper unbedingt Kalium. Dieses ist nämlich notwendig, um Kohlenhydrate in der Muskelzelle speichern zu können.“

Essen: „Die Ernährung sollte neben Kohlenhydraten unbedingt eiweißhaltig sein, da neben den Kohlenhydraten auch Proteine verbrannt werden. Milchreis und Grießbrei eignen sich dabei, um die Speicher an Eiweiß und Kohlenhydraten wieder aufzufüllen.“

Gibt es noch einen Geheimtipp für die Ernährung der Radprofis?

"Ein Stoff, über den selten gesprochen wird, ist Hydrogencarbonat. Kurz gefasst: Dieser Stoff bewirkt, dass der Muskel länger anaerob, also ohne Sauerstoffverbrauch Energie produzieren kann. Dadurch können bei Bergetappen, die eine absolute Belastungsspitze sind, die Sportler mehr schaffen. Hydrogencarbonat sorgt auch dafür, einem Muskelkater vorzubeugen. Der Stoff ist nur leider in wenigen Lebensmitteln vorhanden. Jedoch gibt es einige Mineralwasser, die ausreichend Hydrogencarbonat (mind. 800-1000 Milligramm pro Liter) beinhalten."

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