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Tour-Eklat: Sagan mäht Cavendish um


4. Tour-Etappe
Eklat kurz vor dem Ziel: Sagan mäht Cavendish um

sid, t-online, DED

04.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Der Crash auf der Zielgerade.Vergrößern des Bildes
Der Crash auf der Zielgerade. (Quelle: Benoit Tessier/Reuters-bilder)

Die deutschen Sprintstars Marcel Kittel (Arnstadt/Quick Step-Floors) und André Greipel (Rostock/Lotto-Soudal) haben den zweiten Etappensieg bei der 104. Tour de France verpasst. Doch Weltmeister Peter Sagan sorgte kurz vor Schluss für einen Eklat.

Beim Sprintsieg des Franzosen Arnaud Demaré (FDJeux) im von schweren Stürzen überschatteten Finale der vierten Etappe in Vittel war Greipel als Vierter bester Deutscher, Kittel hatte kurz vor dem Ziel den Anschluss verloren..

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Greipel sauer

"Da fährt ein Typ im Weltmeister-Trikot, der meint, er könne sich alles erlauben", polterte Greipel im Ziel in Richtung Peter Sagan. Der Star des deutschen Teams Bora-hansgrohe, am Montag strahlender Sieger und in Vittel Zweiter hinter Démare, hatte den 34 Jahre alten Rostocker vom Team Lotto-Soudal im Sprint "fast vom Rad geholt". Greipel hielt sich im Sattel, war aber chancenlos. Schwerer erwischte es am Ende der 207,5 km langen Etappe den britischen Sprintstar Mark Cavendish (Dimension Data) und den Thüringer John Degenkolb (Trek-Segafredo).

Was war passiert? Sagan, der rücksichtslos den Ellbogen ausfuhr, rammte "Cav" in die Gitter, Degenkolb stürzte über den am Boden liegenden Briten. Beide blieben zunächst liegen, wurden später in eine Klinik gebracht. Bei Cavendish wird ein Schulterbruch befürchtet, Sagan suchte hernach immerhin den Cavendish-Teambus auf und sagte sorry. "Ich habe Mark nicht gesehen, es tut mir leid", meinte Sagan.

"Es ist eng geworden"

Kittel (Arnstadt/Quick Step), am Sonntag Sieger des ersten Massenspurts in Lüttich, war chancenlos zurückgefallen, nachdem ein erster Massensturz um den Gesamtführenden Geraint Thomas das Feld an der Ein-Kilometer-Marke dezimiert hatte. "Es ist eng geworden, als alle vorne fahren wollten, da habe ich den Anschluss verloren", meinte Kittel, der das Grüne Trikot verlor.

Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte der Waliser Thomas trotz des Sturzes mit zwölf Sekunden Vorsprung auf seinen britischen Teamkollegen und Kapitän Christopher Froome. Die fünfte Etappe am Mittwoch, die mit einer knackigen Bergankunft an der Planche des Belles Filles in den Vogesen endet, wird zum ersten Prüfstein für die Klassementfahrer.

Kittel lauert auf nächste Chance

"Das ist der erste große Test", sagte Thomas, der weiter keinen Zweifel an seiner untergeordneten Rolle im Team lässt: "Was auch immer das Team entscheidet, ich werde es mittragen. Ich stehe voll an der Seite von Froome und will mit ihm die Tour gewinnen."

Kittel, auf den erst am Donnerstag die nächste Sprintchance wartet, bestritt seinen zweiten Renntag im Grünen Trikot zunächst bester Laune, er hatte bei gemächlicher Fahrt reichlich Zeit zum Plausch mit den Kollegen. "Es ist sehr motivierend, sich auf einen zweiten Sprint vorzubereiten, wenn man schon einen Sieg in der Tasche hat", sagte der 29-Jährige vor dem Start - auf das folgende Chaos war er nicht vorbereitet.

Die erste Rennhälfte prägte am Dienstag der belgische Tour-Debütant Guillaume Van Keirsbulck vom Team Wanty-Groupe Goubert. Der Enkel des früheren Straßen-Weltmeisters Benoni Beheyt trat unmittelbar nach dem scharfen Start an, und da niemand folgte, fuhr der 26-Jährige eben in Eigenregie mehr als 13 Minuten Vorsprung heraus. Erst nach 190 Kilometern war eine der längsten Alleinfahrten der Tour-Geschichte beendet, danach übernahmen die Sprintteams das Kommando.

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