Martin als Ausreißer stark Weltmeister Sagan mit dem dritten Streich
Aller guten Dinge sind drei: Peter Sagan hat seine dritte Etappe der 103. Tour de France gewonnen. Der Weltmeister setzte sich auf dem 16. Teilstück von Moirans-en-Montagne nach Bern im Sprint des Feldes durch. Der Slowake aus dem Tinkoff-Team hatte bereits die zweite und elfte Etappe gewonnen.
"Zuletzt habe ich um so wenig verloren, jetzt um so wenig gewonnen. Das ist Schicksal", sagte Sagan, der mit einem "Tigersprung" zum Sieg kam. Das Grüne Trikot des Punktbesten ist ihm kaum noch zu nehmen ist - es wäre der fünfte Erfolg des Slowaken in dieser Wertung in Serie.
Rang zwei ging an den Norweger Alexander Kristoff (Katusha), der sich nur ganz knapp geschlagen geben musste. Sein Landsmann Sondre Holst Enger (IAM) wurde Dritter. Bester Deutscher war John Degenkolb (Giant-Alpecin), der auf dem vierten Platz landete, aber enttäuscht war.
Degenkolb über Rang vier enttäuscht
"Das war eine Riesenchance, deshalb bin ich extrem enttäuscht, dass es nur der vierte Platz geworden ist", sagte Degenkolb, der sich Anfang Februar bei einem Trainingsunfall so schwer verletzt hatte: "Es geht wieder viel besser, ich kann wieder ganz vorne mithalten."
Der 27-Jährige versuchte im knüppelharten Finale auf der ansteigenden Zielgeraden alles. Es fehlte aber das entscheidende Quäntchen Fortune. "Die Beine hätte ich gehabt, um durchzuziehen, aber es fehlte noch das Selbstvertrauen", sagte Degenkolb. Immerhin, der Besuch von Frau Laura und Sohn Leo-Robert trösteten über die verpasste Chance hinweg.
Marcel Kittel (Ettix-Quick-Step) hatte rund 25 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss verloren, Sprint-Rivale André Greipel (Lotto-Soudal) war auf der Zielgeraden ebenfalls nicht mehr zu sehen.
Froome verteidigt Gelb mühelos
Christopher Froome (Großbritannien/Sky) hatte unterdessen keine Mühe, das Gelbe Trikot des Gesamtführenden zu verteidigen. Der Brite geht mit einem Vorsprung von 1:47 Minuten auf den Niederländer Bauke Mollema (Trek-Segafredo) in den zweiten Ruhetag der Tour.
Auf Rang drei folgt der Brite Adam Yates (Orica/2:45 Minuten zurück). Vierter ist Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar) mit einem Rückstand von 2:59 Minuten.
Ausreißer Martin sorgt für Novum
Die Etappe war zuvor von Tony Martin und seinem Teamkameraden Julian Alaphilippe (Frankreich) bestimmt worden. Das Duo aus dem Team Etixx-Quick Step zeigte quasi ein Mannschaftszeitfahren und war über 170 Kilometer alleine an der Spitze. Doch rund 24 Kilometer vor dem Ziel war das Abenteuer beendet - das Feld rauschte vorbei.
"Um ehrlich zu sein, wollten wir eine Spitzengruppe kreieren, aber dann waren wir auf einmal nur zu zweit. Klar, das war natürlich ein bisschen verrückt, so früh loszufahren. Aber manchmal hat sowas in der Vergangenheit mal funktioniert", sagte Martin. Er und Alaphilippe bekamen gemeinsam die rote Startnummer für den kämpferischsten Fahrer der Etappe verliehen - ein Novum in der Tour-Geschichte.