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"Kahler Riese der Provence" Tour-Mythos Mont Ventoux


"Kahler Riese der Provence"
Der Tour-Mythos Mont Ventoux

Von t-online
04.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Fahrer und Zuschauer vereint auf dem Mythos Mont Ventoux bei der Tour de France 2009.Vergrößern des Bildes
Fahrer und Zuschauer vereint auf dem Mythos Mont Ventoux bei der Tour de France 2009. (Quelle: GEPA pictures/imago-images-bilder)

Von Christoph Sicars

Die Organisatoren der Tour de France hätten das Drehbuch der 103. Auflage der Frankreich-Rundfahrt nicht besser schreiben können. Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, endete die 12. Etappe auf dem Mont Ventoux - für viele Fahrer und Fans DER Berg der Berge der Tour.

Seinen ersten Auftritt bei der Tour hatte der "kahle Riese der Provence" im Jahr 1951. Doch erst 1958 gab es hier die erste Zielankunft. Als "Königsweg" gilt die Südrampe von Bedoin aus: rund 21 Kilometer mit über 1600 Höhenmetern und im Schnitt zwischen fünf und acht Prozent Steigung geht es hinauf zur Wetterstation auf dem meist windigen Gipfel. Auch wenn der Ventoux in diesem Jahr "erst" zum 16. Mal in der Tour-Geschichte erklommen wird, gehört er neben dem Col du Galibier, Col du Tourmalet und L’Alpe d’Huez zu den mythischen Bergen des Rennens.

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Tragischer Simpson-Tod 1967

"Er mag mich nicht, und ich mag ihn nicht", sagte Lance Armstrong einmal über den 1912 Meter hohen Provence-Riesen, der über drei Seiten erklommen werden kann. Besonders traurige Berühmtheit erlangte der Ventoux am 13. Juli 1967, als Tom Simpson zwei Kilometer vor dem Ziel auf dem kahlen, weißen Geröll-Gipfel verstarb. Ein Cocktail aus Alkohol, Amphetaminen und sengender Sonne wurden dem britischen Weltmeister im Alter von 29 Jahren zum Verhängnis. Noch heute erinnert ein Mahnmal an den Briten.

Martin verpasst knapp deutschen Etappensieg

Drei Jahre nach Simpsons tragischen Tod gewann der spätere Tour-Sieger Eddie Merckx auf dem Gipfel, musste dort aber wegen eines Schwächeanfalls mit Sauerstoff versorgt werden. Eines der spannendsten Duelle am Ventoux lieferten sich im Jahr 2000 der vier Jahre später verstorbene Italiener Marco Pantani und der später wegen Dopings entthronte Seriensieger Armstrong, deren Freundschaft anschließend daran zerbrach. Neun Jahre später verpasste Tony Martin als Etappenzweiter nur knapp einen deutschen Sieg am Ventoux.

Zuletzt machte die Tour im Jahr 2013, ebenfalls am französischen Nationalfeiertag, auf dem Ventoux Station. Ausgerechnet Simpsons Landsmann Christopher Froome gewann damals die 15. Etappe und legte im Gelben Trikot des Gesamtführenden den Grundstein für seinen ersten Tour-Sieg.

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