Schlüsselbein gebrochen Tony Martin muss bei der Tour aufgeben
Tony Martin, der Träger des Gelben Trikots, ist bei der sechsten Etappe der Tour de France weniger als einen Kilometer vor dem Ziel gestürzt und hat sich das Schlüsselbein gebrochen. Dies teilte Martin nach einer Untersuchung per Twitter mit. Sein Teamchef Patrick Lefevere verkündete kurz danach Martins Tour-Aus.
Er sollte noch in der Nacht in Hamburg operiert werden. "Das Schlüsselbein ist richtig zertrümmert. Die OP wird ein Puzzle, ist aber ein Routine-Eingriff. In sechs Wochen kann er wieder Rennen fahren", sagte Teamarzt Helge Riepenhof.
"Es ist eine Schande. Glück und Pech liegen bei der Tour so eng beieinander", hatte Martin rund eine Stunde nach dem verhängnisvollen Crash getwittert.
Nach dem Sturz hatte er sich sofort das Schlüsselbein gehalten. Später rollte der Fahrer des Teams Etixx Quick Step mit Hilfe mehrerer Teamkollegen ins Ziel.
Erinnerungen an 2012
"Ich hatte wohl einfach Pech. Ich denke, dass ich das Hinterrad meines Vordermannes berührt habe. Und wenn man fällt, fällt man eben sehr hart", sagte Martin. Erinnerungen an die Tour 2012 wurden wach. Damals hatte sich Martin bei einem Sturz am zweiten Tag das Kahnbein der linken Hand gebrochen - danach quälte er sich aber noch mehr als eine Woche durch das Rennen, ehe er ausstieg.
In den jetzigen Sturz in Le Havre wurde auch Vorjahressieger Vincenzo Nibali verwickelt. André Greipel verteidigte das Grüne Trikot des Punktbesten vor Sagan. Daniel Teklehaimanot aus Eritrea hat als erster Afrikaner das Gepunktete Trikot des besten Bergfahrers erobert.
Martins Teamkollege siegt
Die Etappe gewann Martins Teamkollege Zdenek Stybar aus Tschechien vor Peter Sagan (Slowakei). "Ich bete, dass wir morgen mit ihm wieder das Gelbe Trikot verteidigen können", sagte Stybar kurz nach der Siegerehrung über Martin. Doch diese Hoffnung zerschlug sich.