Sportpolitik Bach: Strafen für Unterstützung der russischen Invasion
Lausanne (dpa) - Sportler und Funktionäre, die Russlands Invasion in der Ukraine unterstützen, müssen mit Strafen des IOC rechnen.
"Wir beobachten genau, wer den Krieg mit Aussagen oder Taten unterstützt, und ziehen daraus die notwendigen Konsequenzen", sagte IOC-Präsident Thomas Bach bei der 139. Session des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne. Er verwies auf Strafen gegen den russischen Schwimmer Jewgeni Rylow und den Turner Iwan Kuljak, die wegen Pro-Kriegs-Aktionen von den Weltverbänden länger gesperrt worden waren.
Bach betonte, das IOC wisse um mögliche Haftstrafen, die in Russland denjenigen drohen, die sich öffentlich gegen den Krieg aussprechen. "Wir verstehen, dass unter diesen Umständen auch Schweigen eine Botschaft sein kann", sagte der IOC-Chef.
Der 68-Jährige verteidigte die Reaktion des IOC auf den Krieg. Das Verbot von internationalen Sportveranstaltungen in Russland und Belarus und der Ausschluss russischer und belarussischer Sportler aus zahlreichen Wettbewerben sei als "Schutzmaßnahme" zwingend gewesen. Das IOC habe schnell handeln müssen, weil Regierungen mit Sanktionen drohten. Der Sport dürfe nicht zum Werkzeug der Politik werden.
Bach verteidigte erneut, dass die beiden russischen IOC-Mitglieder Jelena Issinbajewa und Schamil Tarpischtschew nicht suspendiert wurden. Unter internationalem Recht dürften nur die bestraft werden, die für den Krieg verantwortlich seien. Dies sei weder das russische Volk noch die IOC-Mitglieder, sagte Bach.
Das Verhältnis zu Russlands politischer Spitze habe sich massiv verschlechtert, sagte der IOC-Chef. Grund dafür seien der Skandal um das russische Staatsdoping bei den Winterspielen in Sotschi 2014, Cyber-Attacken und auch "persönliche Drohungen" gegen IOC-Mitglieder gewesen, erklärte Bach.