Sportpolitik Fan-Organisation warnt eindringlich vor Europacup-Reform
Frankfurt/Main (dpa) - Die Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE) hat in einem öffentlichen Brief vor Folgen der Reform der europäischen Wettbewerbe gewarnt.
"Am Ende wird Ihre Entscheidung das Spiel für eine ganze Generation prägen, mit Auswirkungen auf jede Liga, jeden Club, jeden Spieler und Fan in Europa", heißt es in dem Schreiben an die Club-Vereinigung ECA, das von zahlreichen Fan-Gruppierungen unterschrieben ist.
Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte im vergangenen Jahr die Reform ab der Saison 2024/25 beschlossen. Statt 32 werden 36 Mannschaften an der Gruppenphase der Champions League teilnehmen, die dann im Ligensystem gespielt wird. Insgesamt wird es 100 weitere Spiele geben.
Zuletzt hatte sich bereits der Zusammenschluss der europäischen Fußballligen gegen Teile der Reform ausgesprochen. Debattiert wird derzeit vor allem darüber, ob zwei der zusätzlichen Plätze auf Basis früherer Ergebnisse und nicht des Abschneidens in der Vorsaison der nationalen Liga vergeben werden sollen. Am Dienstag tagt das Exekutivkomitee des Kontinentalverbands.
Für die FSE wäre die Vergabe auf Basis früherer Ergebnisse etwas "fundamental unfair" und gegen die sportlichen Wettbewerbs-Prinzipien. Die Organisation forderte dazu auf, auf die Millionen Fans in ganz Europa zu hören, die Reformen fallen zu lassen und im Interesse des gesamten europäischen Fußballs zu handeln: "Die Zeit, dies zu tun, ist jetzt gekommen."
Die FSE will mit einer Europäischen Bürgerinitiative den Fußball besser schützen. "Sport ist ein gesellschaftliches Gut, das allen gehört - nicht nur den Reichen und einer Elite", lautete die Begründung. Die Kampagne mit dem Namen "Win it on the pitch" ("Sport soll Sport bleiben" ist auch eine Reaktion auf die Debatte um eine Super League im Profifußball.