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WM-Gastgeber 2022: Katar-Kritikerin Klaveness sucht Kooperation mit DFB


WM-Gastgeber 2022
Katar-Kritikerin Klaveness sucht Kooperation mit DFB

Von dpa
10.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Lise Klaveness, Präsidentin des Norwegischen Fußballverbands.Vergrößern des Bildes
Lise Klaveness, Präsidentin des Norwegischen Fußballverbands. (Quelle: Nick Potts/PA Wire/dpa./dpa)

Berlin (dpa) - In ihrem Kampf für Veränderungen im Weltfußball setzt Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness vor allem auf eine Kooperation mit dem DFB.

Nach ihrer deutlichen Kritik am WM-Ausrichter Katar und dem Weltverband beim FIFA-Kongress Ende März in Doha sei der deutsche Verband der erste gewesen, "der mich nach dem Kongress kontaktiert und mir seine Unterstützung zugesichert hat", sagte die 40-Jährige in einem Interview der "Bild am Sonntag". Katar steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik.

Für den 11. April sei sie mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu einem Telefonat verabredet. "Wir wollen besprechen, was wir konkret gemeinsam tun können, um etwas zu verändern", sagte sie. "Und vielleicht ist das der Beginn einer produktiven, langfristigen Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem norwegischen Verband."

Der Fußball muss Verantwortung übernehmen

Laut Klaveness geht es mit Blick auf die WM Ende des Jahres in Katar darum, "welche Maßnahmen notwendig sind, um Veränderung voranzutreiben und um weitere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern". Zudem um die Diskriminierung von Menschen durch das Emirat wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts.

"Die FIFA sagt, LGBTQ-Menschen seien während der WM in Katar sicher. Aber: Ist das wirklich so, wenn es dort doch illegal ist, homosexuell zu sein?", fragte die ehemalige Nationalspielerin. "Und überhaupt: Es geht bei dem Thema ja nicht nur um die Weltmeisterschaft – das ist etwas Grundlegendes."

Der Fußball müsse Verantwortung für sich übernehmen, forderte sie. "Korruption in den eigenen Reihen muss aufhören. Es muss uns gelingen, wirklich etwas zu bewegen, wenn es um ethische Werte und Menschenrechte geht". Es gebe keine Zeit zu verlieren. "Und mit der Kooperation zwischen Deutschland und Norwegen ist der Anfang gemacht."

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