Früherer ukrainischer Profi Dolgopolow fordert Sperre für Medwedew und Co.
Kiew (dpa) - Der frühere ukrainische Tennisspieler Alexander Dolgopolow hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine einen Ausschluss russischer Tennisprofis gefordert.
Es sei nicht genug, die russischen Teams vom Billie Jean King Cup und vom Davis Cup auszuschließen, russische Spielerinnen und Spieler aber nach wie vor unter neutraler Flagge an den Turnieren teilnehmen zu lassen. "Sie weiter spielen zu lassen, nachdem sie einfach ein paar Worte gesagt haben, dass sie gegen den Krieg sind: Ich denke nicht, dass das genug ist", sagte Dolgopolow der BBC. "Das ändert gar nichts."
Dolgopolow war in seiner Karriere vor zehn Jahren schon einmal die Nummer 13 der Welt. Im vergangenen Jahr beendete er seine Laufbahn. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hält sich der 34-Jährige in Kiew auf, um sein Land zu verteidigen. Dafür habe er auch eine Ausbildung an Waffen erhalten, sagte Dolgopolow der BBC.
"Ich denke, jeder Russe ist verantwortlich für seine Regierung und ihren Präsidenten", sagte Dolgopolow. Er kenne die meisten russischen Spieler persönlich, habe auch gegen die aktuelle Nummer eins Daniil Mewedew gespielt. "Sie sind gute Jungs, nichts gegen sie", sagte der Ukrainer. Aber: "Ich glaube, Russland sollte von jeglicher Teilnahme am Sport ausgeschlossen werden."