Weltcup in Kvitjfell Abfahrt: Ski-Sensationssieg - Jocher bester Deutscher
Kvitfjell (dpa) - Zwei Underdogs teilen sich den Überraschungssieg, der Kampf um die kleine Kristallkugel spitzt sich zu und die deutschen Skifahrer kämpfen weiter um den Anschluss.
Der Schweizer Niels Hintermann und der mit Startnummer 39 sensationell nach vorne gepreschte Kanadier Cameron Alexander haben zeitgleich das erste Speedevent nach den Olympischen Winterspielen in China gewonnen.
Das Duo lag bei der Abfahrt im norwegischen Kvitjfell 0,12 Sekunden vor dem drittplatzierten Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde auf Rang fünf verteidigte knapp die Führung in der Abfahrts-Gesamtwertung. Simon Jocher konnte als einziger Deutscher überzeugen und war nach Platz sieben, seinem bislang besten Weltcup-Ergebnis, "mega happy".
Hintermann und Alexander siegen überraschend
Jochers Teamkollege Romed Baumann fuhr beim Nachholrennen der im Dezember wetterbedingt abgesagten Abfahrt von Beaver Creek (USA) auf Rang 16. Josef Ferstl, Andreas Sander und Dominik Schwaiger belegten die Plätze 24, 29 und 55. "Ich bin gar nicht so unzufrieden", sagte Baumann, der zumindest besser unterwegs war als in den Trainings zuvor. 0,29 Sekunden fehlten ihm zu den Top Ten, die der Routinier als Ziel für die zweite Abfahrt am Samstag ausrief. Von der Spitze sind die deutschen Speed-Herren ein Jahr nach den zweiten WM-Plätzen von Baumann und Sander aktuell aber in der Regel weit entfernt.
Der Schweizer Hintermann bejubelte derweil den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Letztmals hatte er bei der Kombination in Wengen vor gut fünf Jahren triumphiert. Der Kanadier Alexander war vor seinem Husarenritt nun in Kvitjfell erst ein Mal in die Top Ten gefahren.
Die Schussfahrt am Samstag ist die letzte vor dem Saisonfinale Mitte März in Courchevel. Der Norweger Kilde führt das Abfahrts-Klassement mit drei Punkten Vorsprung vor Olympiasieger Beat Feuz (Schweiz) an. Von den Deutschen liegen Schwaiger (16.), Baumann (18.) und Ferstl (25.) in den Top 25, die pro Disziplin in Frankreich starten dürfen.