Frühes Ende bei Olympia Deutsche Shorttrackerin stürzt und scheidet aus
Mit Anna Seidel hatte es eine einzige deutsche Athletin im Shorttrack zu den Olympischen Spielen geschafft. Ihre Ziele waren ambitioniert, aber nicht unrealistisch. Doch sie stürzte früh und schied aus.
Deutschlands beste Shorttrackerin Anna Seidel hat bei den Olympischen Winterspielen ein erneutes Drama erlebt und ist frühzeitig gescheitert. Bei ihrem einzigen Auftritt in Peking schied die 23-Jährige aus Dresden am Mittwoch nach einem Sturz im Viertelfinale des 1500-m-Wettbewerbs aus.
Für ein vor dem Sturz durchgeführtes regelwidriges Überholmanöver erhielt sie zudem eine Strafe. Seidel war die einzige deutsche Starterin im Shorttrack. Die Männer hatten die Qualifikation gänzlich verpasst.
"Ich begreife das noch gar nicht. Ich würde am liebsten neu aufstehen und nochmal neu laufen", sagte Seidel unter Tränen: "Es ging mir schon besser."
"Ich bin ganz gut in den Lauf gestartet"
Seidel hatte im Rennen um das Halbfinale kein einfaches Los gezogen. Zu ihren fünf Gegnerinnen zählten unter anderem 500-m-Olympiasiegerin Arianna Fontana (Italien) sowie die zweimalige Staffel-Olympiasiegerin Kim A-lang aus Südkorea.
Das Rennen auf der längsten Einzelstrecke war zunächst taktisch geprägt. Seidel schob sich auf die zweite Position vor, fiel in der Folge aber leicht zurück. "Ich bin ganz gut in den Lauf gestartet, war dann aber wahrscheinlich wieder zu aufgeregt", sagte Seidel.
Vier Runden vor Schluss kam es zu einer folgenschweren Berührung mit der US-Läuferin Julie Letai. Seidel verlor den Halt, ging zu Boden und lief das Rennen abgeschlagen zu Ende.
Seidel erlebte damit vier Jahre nach Pyeongchang eine weitere olympische Enttäuschung. In Südkorea war sie mehrfach gestürzt und hatte über keine Distanz ihr Leistungsvermögen voll abgerufen. 2014 hatte sie als 15-Jährige in Sotschi debütiert. Ihr Minimalziel für die Spiele in Peking war das Halbfinale.
- Nachrichtenagentur SID