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Kamila Walijewa unter Dopingverdacht: Wie sauber ist das Teenie-Märchen?


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15-jähriges Supertalent
Wie sauber ist das Teenie-Märchen?


Aktualisiert am 11.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Kamila Valieva: Die erst 15-jährige Eiskunstläuferin sorgt bei Olympia für Aufsehen.Vergrößern des Bildes
Kamila Walijewa: Die erst 15-jährige Eiskunstläuferin sorgt bei Olympia für Aufsehen. (Quelle: SMA/imago-images-bilder)

Kamila Walijewa ist erst 15 Jahre alt. In ihrem jungen Alter nimmt sie bereits an den Olympischen Spielen teil. Im Eiskunstlauf gewann sie sogar Gold mit der Mannschaft. Doch jetzt beendet ein Dopingfall wohl das Märchen.

Sie ist noch nicht einmal 16 Jahre alt und gehört schon zur Weltspitze in ihrer Sportart: Die Russin Kamila Walijewa hat in China mit ihrem Team im Eiskunstlauf am Montag olympisches Gold gewonnen. Doch die Siegerehrung der russischen Mannschaft fand nicht wie gewohnt am Tag nach dem Wettkampf statt. Der offizielle Grund: eine "offene Rechtsfrage".

Verbotenes Medikament nachgewiesen

Walijewa wird vorgeworfen, im Vorfeld der Winterspiele gedopt zu haben. Das berichten übereinstimmend russische Medien. Demnach sei in ihrem Blut eine geringe Menge des verbotenen Medikaments Trimetazidin nachgewiesen worden. Normalerweise ist das ein Mittel, das zur Behandlung von Brustschmerzen eingesetzt wird. Seit 2014 steht Trimetazidin (kurz TMZ) auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur. Nach den neuesten Entwicklungen vom Freitagmorgen hat sich der Dopingfall bestätigt.

Ob Walijewa nun beim Einzelwettbewerb der Frauen starten darf, der am Dienstag und Mittwoch stattfindet und in dem sie auch zu den Favoritinnen gehört, ist ungewiss.

Dass ein solcher Fall ausgerechnet einer russischen Athletin passiert, hat einen faden Beigeschmack. Russland wurde wegen früherer Dopingfälle für diese Spiele sowie die vergangenen Sommerspiele mit Sanktionen belegt. Deswegen treten die Sportlerinnen und Sportler nicht mit der eigenen Flagge sowie der Nationalhymne an.

Mit 15 Jahren sieht sich die russische Eiskunstläuferin also schon mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Doch wer ist diese Frau eigentlich, die die Olympia-Welt – zumindest sportlich – verzaubert?

Walijewa wird von prominenter Frau trainiert

2006 wurde Walijewa im russischen Kasan geboren. Bereits mit dreieinhalb Jahren begann sie mit der beliebtesten Wintersportart Russlands. Mit sechs Jahren zog das Eiskunstlauf-Talent mit ihrer Familie nach Moskau, wo ihre Karriere ihren Lauf nahm.

In Eteri Tutberidse hat die 15-Jährige eine berühmte Trainerin. Tutberidse coachte bereits die russischen Olympiasiegerinnen Julia Lipnizkaja und Alina Sagitowa. Was die Trainerin vom aufkommenden Superstar hält, verdeutlichte sie mit einem Statement: "Sie ist die begabteste Läuferin, die ich je betreut habe." Walijewa gilt als Jahrhunderttalent und große russische Hoffnung für die Zukunft.

Olympia nicht ihr einziger Erfolg

Das zeigen auch die Erfolge, die sie in ihren jungen Jahren bereits eingefahren hat. Olympiasiegerin ist nicht der einzige Titel, mit dem sie sich schmücken kann – wenn sie den Titel denn behalten darf. Bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft vor wenigen Wochen in Tallinn wurde sie mit weitem Abstand Europameisterin, verdrängte ihre prominenten Teamkolleginnen Anna Schtscherbakowa und Alexandra Trussowa auf die Plätze zwei und drei. Ebenfalls schon in diesem Jahr krönte sich das Jahrhunderttalent zur russischen Meisterin.

Im ersten Moment klingt ihr Alter für eine Sportlerin bei den Olympischen Spielen außergewöhnlich. Dass eine Teilnahme im Teenageralter aber gar nicht so selten im Eiskunstlauf ist, zeigt die Vergangenheit. Walijewas Landsfrau Alina Sagitowa war ebenfalls erst 15 Jahre alt, als sie vor vier Jahren in Pyeongchang olympisches Gold gewann.

Erfolge junger Athletinnen und Athleten sind im Eiskunstlauf generell keine Seltenheit. Auch die ehemalige deutsche Eiskunstläuferin Katarina Witt war bei ihrem Olympiasieg 1984 erst 19 Jahre alt.

Kamila Walijewa hätte sicherlich ebenfalls nichts dagegen, im Einzelwettbewerb am Dienstag wieder ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Doch erst einmal muss die "offene Rechtsfrage" geklärt werden. Und die wird jetzt von dem Sportgerichtshof CAS entschieden.

Hier sehen Sie alle Video-Highlights der Winterspiele in Peking.

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