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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die TV-Momente der Olympischen Spiele Als dem Moderator die Stimme versagte
Die Olympischen Spiele leben von Triumphen und vom Scheitern. Auch im TV kommt es daher zu allerhand kuriosen wie emotionalen Momenten.
In wenigen Tagen enden die Olympischen Spiele. Nach gut zwei Wochen des Hochleistungssports hat das Großevent bereits zu vielen besonderen Momenten geführt. Bei der ARD, dem ZDF und Eurosport, die die Spiele von Paris übertragen, bekam das TV-Publikum etliche emotionale wie kuriose Bilder auf die heimische Couch geliefert.
- TV-Sender in der Kritik: Die große Olympia-Umfrage
t-online mit einer Übersicht der speziellsten Momente:
Argentinien gegen Marokko erst nach über vier Stunden beendet
Noch bevor die Olympischen Spiele offiziell eröffnet wurden, hatte das Event bereits seinen ersten Skandal. Das Fußballspiel zwischen Argentinien und Marokko konnte erst vier Stunden nach Anstoß beendet werden. Der Grund: ein kleiner Platzsturm marokkanischer Fans nach dem vermeintlichen 2:2 der Argentinier in der 16. Minute der Nachspielzeit.
Aufgrund der nicht gewährleisteten Sicherheit musste die Partie für mehr als eine Stunde unterbrochen und dann vor einer Geisterkulisse beendet werden. Bei ARD und ZDF, die an diesem Mittwoch noch nur in den Mediatheken übertrugen, war das Ende der Partie überhaupt nicht abzusehen. Immerhin: Eurosport schaltete während der Liveübertragung der Partie Irak gegen die Ukraine nach St. Étienne, um über die kuriosen Ereignisse zu berichten. In den drei Minuten fiel kein Tor mehr – und die Marokkaner gewannen doch noch mit 2:1. Mehr zu den kuriosen Ereignissen vom 24. Juli lesen Sie hier.
Bartels sucht nach dem richtigen Namen
Eine schwierige Aufgabe hatte auch ARD-Kommentator Tom Bartels zu bewältigen, der die vom Regen dominierte Eröffnungsfeier an der Seine begleitete. Als nach gut vier Stunden schließlich das olympische Feuer entzündet werden sollte, tat sich der erfahrene Reporter schwer, Ex-Leichtathletin Marie-José Pérec zu identifizieren, die schließlich die Flamme entzünden durfte.
"Who is the girl, who is the girl? You know it? (Wer ist das Mädchen, kennst du sie?)", fragte er im TV klar hörbar einen Kollegen. Bartels verteidigte sich einen Tag später. "Ich kenne sie natürlich, aber wir hockten da vier Stunden unter einer Plane und haben kaum etwas erkannt", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Pérec war dann drei Sekunden von schräg hinten zu sehen und es gab, entgegen unserer Erwartungen, keine Namenseinblendungen."
Gold für Jung: Sostmeier in Ekstase
Anfang vergangener Woche sicherte Michael Jung Deutschland die zweite Goldmedaille, nach dem Erfolg von Lukas Märtens über die 200 Meter Freistil. Der Erfolg des deutschen Reiters wurde vom gewohnt emotionalen ARD-Kommentator Carsten Sostmeier eingeordnet, der nach dem Triumph nicht mehr an sich halten konnte.
Sein Ausbruch im Wortlaut: "Gold für Michael Jung und Chipmunk! Freunde, das ist unglaublich! Das ist unglaubli… ich werd' verrückt! Der holt das aber so was von fokussiert mit diesem fantastischen Pferd nach Hause! Freunde, chapeau, chapeau, chapeau! Was für eine Tour d’Honneur der Emotionen! Es ist unglaublich! Er ist der König der Reiterei von Versailles! Michael Jung und Chipmunk, sie schreiben olympische Reitsportgeschichte! Herzlichen Glückwunsch, ich verneige mich vor diesem Paar, vor diesem Pferd, wie es auch Michael Jung tut!"
Und Sostmeiers Ausführungen gingen noch weiter. Mehr zum emotionalen Gefühlsausbruch lesen Sie hier.
Bommes nach Djokovics Triumph ergriffen
Als Novak Djokovic am Sonntagabend gegen Carlos Alcaraz die Goldmedaille gewann, da flossen beim Serben Tränen des Glücks. Doch nicht nur bei ihm. Auch ARD-Moderator Alexander Bommes war ob der Reaktion des Serben auf seinen großen Triumph emotional ergriffen.
Mit zittriger Stimme begann Bommes zu moderieren: "Boah, schwerer Tag heute ..." Seine Kollegin Esther Sedlacek bemerkte sofort seinen emotionalen Zustand und riet ihm: "Einmal kurz durchatmen". Doch der gefühlvolle Moment war noch nicht vorbei.
Bommes gestand live vor einem Millionenpublikum: "Ich hab' vorhin schon geheult bei der Dressur", bezog sich dabei auf den deutschen Doppelerfolg der Reiterinnen Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth. Der Moderator erklärte kurz darauf seinen emotionalen Ausbruch: "Novak Djokovic hat bei seinen Turniersiegen immer aus Genugtuung so einen aggressiven Jubel gehabt. Weil er immer geliebt werden wollte. Der hat noch nie so gejubelt wie heute. Das war echte Freude, das waren Tränen."
ZDF schaltet bei den 3x3-Basketballerinnen weg
Große Fan-Wut zog am Montag das ZDF auf sich. Wenige Sekunden vor dem Ende des Halbfinals der 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada, das die Deutschen knapp gewinnen konnten, schaltete der Sender in die Nachrichten – zum Ärger vieler TV-Zuschauerinnen und Zuschauer, die die Partie im linearen Fernsehen verfolgten und offenbar aufgrund der Kurzfristigkeit nicht rechtzeitig in die Mediathek wechseln konnten.
Das ZDF bedauerte das unpassende Umschalten und erklärte sich: "Aufgrund der brisanten weltpolitischen Lage sollte die 19 Uhr 'heute'-Sendung möglichst zur gewohnten Zeit gesendet werden. Die Übertragung kurz vor dem Ende des Halbfinalspiels der deutschen 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada abzubrechen, war aber ein Fehler", teilte ZDF-Sportchef Yorck Polus der Deutschen Presse-Agentur mit.
Müller und sein Pferd tauchen bei den DFB-Frauen auf
Am vergangenen Dienstag kämpfte das deutsche Frauenteam gegen die USA um den Einzug ins Finale des olympischen Fußballturniers, musste sich am Ende nach Verlängerung aber mit 0:1 geschlagen geben. Bereits in der elften Spielminute war es allerdings zu einem kuriosen Moment gekommen.
Während eines Einwurfs der US-Amerikanerinnen war auf einmal für gut sechs Sekunden Thomas Müller mit seinem Pferd Checker zu sehen. "Jetzt sehe ich hier gerade Thomas Müller mit einem Pferd, ich glaube, der war nicht eingeplant", sagte die verwunderte Kommentatorin Stephanie Baczyk.
"Wir haben während des Fußballspiels das Studio-Interview mit Christian Kukuk (Goldmedaillen-Gewinner mit Pferd Checker, das unter anderem Müller gehört, Anm. d. Red.) aufgezeichnet und wollten den Clip mit Thomas Müller zuspielen", erklärte ARD-Teamchef Gerd Gottlob den Fauxpas: "Durch einen technischen Fehler ist dieser Clip dann auf den Sender geraten."
- Eigene Beobachtungen bei ARD, ZDF und Eurosport
