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Olympia 2024 | Judo: Palästinenser schließt Handschlag mit Israeli aus


Palästinenser heizt Olympia-Streit an
"Kann niemandem die Hand geben, der meine Leute tötet"


Aktualisiert am 30.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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imago images 1030849685Vergrößern des Bildes
Judoka: Fares Badawi (vo.) gehört zum palästinensischen Olympiateam (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Oscar J. Barroso/imago)

Bei den Olympischen Spielen ist der Nahostkonflikt präsent wie nie. Besonders im Judo. Der Palästinenser Fares Badawi schickte nun harsche Worte Richtung Israel.

Aus Paris berichtet Alexander Kohne

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern spitzt sich auch bei den Olympischen Spielen in Paris zu. Besonders im Judo. Fares Badawi schloss nach seiner 0:10-Auftaktniederlage gegen den Tadschiken Somon Mahmadbekow kategorisch aus, einem Israeli nach dem Kampf die Hand zu schütteln.

"Ich kann nicht jemandem die Hand geben, der meine Leute tötet. Das ist schwierig für mich", sagte der 28-Jährige in einer Presserunde nach dem Kampf. Und er ging noch weiter. Auf die Frage, ob er überhaupt gegen einen israelischen Sportler antreten würde, sagte der Palästinenser: "Nein, natürlich nicht."

Am Sonntag hatten Athleten aus Algerien und Tadschikistan dem Israeli Baruch Shmailov nach dem sportlichen Kräftemessen auf der Judomatte den Handschlag verweigert (mehr dazu lesen Sie hier).

Einen Tag später hatte die algerische Medaillenhoffnung Messaoud Redouane Dris das Gewichtslimit mutmaßlich bewusst überschritten, um nicht gegen den Israeli Tohar Butbul antreten zu müssen.

Zuvor hatte es laut dem algerischen Onlineportal "TSA" in Dris‘ Heimatland Aufrufe bei Social Media gegeben, in denen er aufgefordert wurde, den Kampf aufzugeben.

Morddrohungen gegen israelischen Sportler

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte vor den Spielen in Paris mit Blick auf den Gaza-Krieg vor diskriminierendem Verhalten von Sportlern gewarnt. Die israelische Delegation wird in Paris rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt. Vor den Spielen hatte es zahlreiche Morddrohungen gegeben (mehr dazu lesen Sie hier).

Der palästinensische Judoka Badawi räumte derweil ein, die Situation im Nahen Osten habe auch Einfluss auf seine Olympia-Vorbereitung gehabt. "Natürlich beeinflusst mich das mental. Ich habe versucht, mich noch mehr auf den Sport zu konzentrieren und unser Leiden in Kraft umzuwandeln", erklärte der 28-Jährige.

Badawi über Familienangehörige in Gaza: "Sie leiden gerade"

Badawi wohnt und trainiert mittlerweile in Deutschland. "Mein Onkel und meine Cousins leben aber noch in Gaza und haben ihre Häuser verlassen. Sie leiden gerade", ergänzte der Judoka.

Israel warf er derweil Scheinheiligkeit vor: "Wir sind hier bei den Olympischen Spielen, um Frieden zu schließen. Aber wenn Du in einem anderen Land Krieg führst, und hier Frieden machen willst, hast Du zwei Gesichter."

Verwendete Quellen
  • Pressegespräch mit Fares Badawi
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