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Zum journalistischen Leitbild von t-online.100 Tage bis Olympia in Paris Toni Kroos des Hockeys? "Das passt schon"
Es sind noch 100 Tage bis zu Olympia. Schwimm-Weltmeisterin Köhler, Hockey-Weltmeister Zwicker und Speerwurf-Europameister Weber über ihre Ziele – und den ganz besonderen Sommer.
Europameister Julian Weber schnappte sich am Mittwoch in der Französischen Botschaft in Berlin eine Miniaturversion des Eiffelturms und richtete ihn mit dem rechten Arm kopfüber nach hinten aus wie sonst seinen Speer. Der linke Arm war nach vorne ausgestreckt. Mit dem Finger zielte er auf das Wort "Paris", das hinter ihm auf einer Wand geschrieben stand. Der komplette Schriftzug: "Zeit für Paris".
Neben dem WM-Vierten standen zudem Para-Kanutin und Olympia-Dritte von Tokio, Felicia Laberer, Hockey-Weltmeister Martin Zwicker und Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler. Auch ihr Blick ging zum Schriftzug "Paris". Kein Wunder, denn es sind noch genau 100 Tage bis zum Start der Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt. Am 26. Juli wird dort das Großereignis eröffnet.
"Möchte noch weiter nach vorne kommen"
Weber hat die Olympia-Norm zwar erreicht, muss jedoch selbst noch eine Bestätigungsnorm werfen, um dann endgültig das Ticket für Paris zu lösen. Diese liegt bei rund 82 Metern. "Die habe ich im Training aber schon locker geworfen, von daher bin ich da recht zuversichtlich", sagte der 29-Jährige selbstbewusst und löste Lachen im Saal der Botschaft aus.
Seine dritten Spiele hat der gebürtige Mainzer fest im Blick. Auf der Ergebnis-Leiter möchte er im Vergleich zu 2016 und 2021 weiter nach oben klettern. "Ich bin in Rio Neunter geworden, Vierter in Tokio und jetzt möchte ich noch weiter nach vorne kommen." In Paris soll es dann mit Edelmetall klappen.
Dafür hat sich Weber sogar eine kleine Erinnerungshilfe in seinen Alltag eingebaut. "Die Medaille habe ich auf jeden Fall im Blick und auch als Motivation als Handyhintergrund gemacht. Das sehe ich jeden Tag und dann muss es ja auch klappen", meinte er schmunzelnd.
"Freue ich mich ganz besonders drauf"
Auch für Verstärkung vor Ort in Frankreich hat er bereits gesorgt: "Der Großteil der Familie ist auf jeden Fall dabei, da freue ich mich ganz besonders drauf." Zuletzt habe er hart trainiert und freue sich auf die nun kommende Saison mit der Leichtathletik-Europameisterschaft im Juni und Olympia ab Juli.
Auch Angelina Köhler empfindet bereits Vorfreude auf Paris. Allerdings macht sich die Schwimm-Weltmeisterin (100 Meter Schmetterling) keinen Druck in Bezug auf ihre ersten Spiele. "Ich schaue von Woche zu Woche. Wenn ich die Medaille sehen würde, hätte ich Hummeln im Hintern. Ich bin entspannt und freue mich, dabei zu sein", so die 23-Jährige, die Tokio 2021 aufgrund einer Corona-Infektion während der Quali-Phase verpasst hatte.
Toni Kroos des Hockeys? "Das passt schon"
Sie wolle neben den 100 Metern Schmetterling auch gerne bei den 200 Metern Schmetterling antreten, sie "liebäugele" damit und meinte, es sehe "ganz gut aus". Bei den Deutschen Meisterschaften (25. bis 28. April) will sie sich nun auf diese Distanz messen und schauen, wofür es reicht.
Eine ähnliche Einstellung hat Hockey-Weltmeister Martin Zwicker. Der 37-Jährige belegte in Rio 2016 mit der deutschen Mannschaft den dritten Platz. In Tokio verpasste das Team Edelmetall knapp. In Paris soll nun erneut eine Medaille ins Visier genommen werden. Welche Länder der deutschen Mannschaft gefährlich werden könnten? "Australien, die Niederlande, Indien oder auch Belgien. Die Bandbreite ist recht groß", so Zwicker.
Der studierte Sportwissenschaftler wurde in der Französischen Botschaft als der Toni Kroos des Hockey-Teams betitelt. Auf die Frage, ob ihm dieser Titel gefalle, sagte er locker: "Die spielerischen Fähigkeiten, ja. Das passt schon."
Wie weit die Hockey-Herren kommen werden und ob die Medaillen-Hoffnungen der deutschen Sportler aufgehen werden, wird der Sommer zeigen. Der Startschuss dafür ist in 100 Tagen.
- Pressetermin in der Französischen Botschaft