US Open Sinner erleichtert über Fan-Zuspruch: Reaktion "großartig"
Jannik Sinner absolviert den ersten sportlichen Auftritt nach seinem Doping-Freispruch erfolgreich. Über etwas anderes freut sich der Tennis-Weltranglistenerste genauso.
Den Sieg beim ersten Auftritt nach seinem vieldiskutierten Doping-Freispruch feierte Jannik Sinner ohne überschwängliche Jubelgeste. Seine Erleichterung war dem Tennis-Weltranglistenersten erst auf den zweiten Blick anzumerken. Durch den ungebrochenen Zuspruch der Zuschauer wirkte der Italiener wie von einer Last befreit. "Die Reaktion der Fans war großartig", schwärmte Sinner nach dem 2:6, 6:2, 6:1, 6:2 gegen den Amerikaner Mackenzie McDonald. "Schon als die Nachricht rauskam, habe ich während der Trainings viel Unterstützung gespürt."
Auch nach dem tagelangen Wirbel um die zwei positiven Dopingtests und den anschließenden Freispruch Sinners hatten die Zuschauer den Titelkandidaten im Arthur Ashe Stadium freundlich mit Applaus empfangen. Buhrufe und sonstige Unmutsbekundungen waren auch während der Partie weder zu hören noch zu sehen. "Es ist immer noch nicht einfach", sagte Sinner dennoch nachdenklich zu seiner Gesamtsituation.
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Nach zwei positiven Tests im März auf das verbotene anabole Steroid Clostebol war Sinner nach Angaben der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia vor gut einer Woche von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden. Die Erläuterung des Australian-Open-Siegers, dass das verbotene Mittel durch eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen sei, wurde als schlüssig angesehen.
Spieler beklagen Ungleichbehandlung
Einige Spieler wie Novak Djokovic hatten danach eine Ungleichbehandlung anderer Profis in ähnlichen Situationen angeprangert. "Ich hoffe, die Situation kann für jeden Spieler die gleiche sein", sagte nun auch der frühere US-Open-Sieger Daniil Medwedew aus Russland.
Es habe direkte Reaktionen anderer Spieler gegeben, berichtete Sinner - ohne genauer ins Detail zu gehen, wie diese ausgefallen waren. "Ich kann nicht wirklich kontrollieren, was sie denken und was sie reden." Insgesamt sei die Reaktionen jedoch "nicht schlecht" gewesen.
Sportlich konnte Sinner den schlechten Start beim Grand-Slam-Turnier in New York mit dem Verlust des ersten Satzes schnell abschütteln und sein druckvolles Spiel wie gewohnt aufziehen. In der zweiten Runde trifft der Australian-Open-Champion auf den US-Profi Alex Michelsen. In einem möglichen Halbfinale könnte es zum Duell der Jungstars mit Carlos Alcaraz kommen. Der Spanier hatte bei seiner Auftaktaufgabe gegen den australischen Qualifikanten Li Tu wie Sinner phasenweise Mühe, setzte sich aber am Ende souverän 6:2, 4:6, 6:3, 6:1 durch.
- Nachrichtenagentur dpa