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Rad-Idol "Täve" Schur vom Dach gefallen: Mit 92 Jahren operiert


Mit 92 Jahren operiert
Vom Dach gefallen: Rad-Idol bricht sich acht Rippen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 11.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Gustav Adolf Schur: Ein Unfall hätte ihm fast sein Leben gekostet.Vergrößern des Bildes
Gustav Adolf Schur: Ein Unfall hätte ihn fast sein Leben gekostet. (Quelle: imago sportfotodienst)

Gustav Adolf Schur wollte die Dachrinne seines Schuppens säubern. Dann rutschte er aus und verletzte sich schwer.

Am Ende machte Gustav Adolf Schur, liebevoll nur "Täve" genannt, noch seine Scherze. "An der DHfK in Leipzig habe ich früher als junger Sportler auch Vorwärts- und Rückwärts-Salto geübt. Aber dazu hat es bei meinem Abflug vom Dach nicht mehr ganz gereicht", meinte der 92 Jahre alte Schur, der nach einer Notoperation in der Magdeburger Universitätsklinik wieder lachen konnte.

Bei seinem Haus in Heyrothsberge bei Magdeburg kletterte der rüstige Rentner erst aufs acht Meter hohe Dach und säuberte die Dachrinnen, danach war der Schuppen in zwei Metern Höhe dran. Plötzlich rutschte er aus, landete schmerzhaft auf der Seite und brach sich acht Rippen.

Nachbarn und Freunde riefen den Notarzt. "Da stand ein Mann mit Maske vor mir und sagte: Wir müssen operieren", sagte Schur der "Magdeburger Volksstimme" am Donnerstag.

Arzt rettete sein Leben

Professor Thorsten Walles, Chef des Uniklinikums für Herz- und Thorax-Chirurgie, rettete mit seinem Team dem Radsport-Idol in einer Notoperation das Leben, denn eine Rippe hatte die Lunge verletzt. "Doch so ohne Weiteres wird ein 92-Jähriger nicht operiert. Da muss man schon recht sicher sein, dass der Gesamtzustand des Patienten einen Eingriff zulässt, eine Narkose den Verlauf nicht noch gefährlicher macht", sagte der Arzt und betonte, dass Schur einen erstaunlich guten Zustand habe und biologisch jünger sei.

Nach eineinhalbstündiger Operation war es geschafft, nach neuntägiger stationärer Behandlung durfte der neunmalige DDR-Sportler des Jahres aus dem Krankenhaus. Walles meinte abschließend, so einen Patienten habe er noch nie auf der Station gehabt, "und solch einen prominenten dazu auch nicht".

Der zweimalige Friedensfahrtsieger Schur, der 1958 als erster Deutscher die Rad-WM der Amateure gewann, wolle ab jetzt etwas vorsichtiger agieren, statt auf seinem Rennrad will er lieber "ein Rad mit hohem Lenker fahren".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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